Mit diesen Fragen überraschte jetzt eine chinesische Wirtschaftsdelegation beim Besuch im beschaulichen Hechingen – und versorgte das heimische Publikum schon mal mit einem Haufen Handyfotos der neuen, historischen Errungenschaft aus der „südlichen Provinz“ des Einkaufsparadieses Deutschland.
Die Szene entstammt glücklicherweise nur dem Film „Global Player – Wo wir sind isch vorne“, der gerade in den Programmkinos angelaufen ist. Eine krampfhaft schwäbelnde Tragikkomödie von Regisseur Hannes Stöhr („Berlin Calling“), der im Schatten der Burg aufgewachsen ist.
Die Handlung:
Der schwäbische Textilmaschinenbauer Bogenschütz & Söhne steht vor der Insolvenz. Da bietet sich der Verkauf an chinesische Investoren als letzte Rettung an. Doch der Juniorchef, gespielt von Christoph Bach hat nicht mit den Ideen von Vater Paul (Walter Schultheiß) gerechnet, der den Betrieb retten will.
Die Burg, die die Chinesen am liebsten gleich mitkaufen würden, dient dabei immer mal wieder als majestätische Kulisse.
Die Geschäftsfreunde aus Fernost tauchten dann nach dem Krieg bei den Burgbesitzern auf: Japaner hätten vor einigen Jahrzehnten gerne die Marksburg am Rhein gekauft und Stein für Stein nach Nippon verschifft.
Sie begnügten sich am Ende allerdings damit, die Anlage 1:1 in einem Freizeitpark unter tropischer Sonne nachzubauen. Aktuell scheinen vor allem reiche Russen an deutschen Burgen interessiert zu sein.
Chinesische Geldgeber werden derweil bei ihren Europatouren immer wieder in Frankreich fündig, wo sie dabei sind, allerlei bekannte Wein-Chateaux aufzukaufen, unter anderem das traditionsreiche Château Loudenne im Médoc und Château Bellefont-Belcier nahe Saint-Emilion. Dazu ist mittlerweile auch ein Kinofilm entstanden: „Red Obsession“.
Hier ein Making of der Szene aus „Global Player“ mit den Chinesen auf Burg Hohenzollern (schwäbisch-chinesische Originalfassung ohne Untertitel):