Manchmal lohnt das Warten auf den (Märchen-) Prinzen. Zumindest gilt das im sächsischen Penig. Der in Wien lebende Jurist Dr. Alfred Prinz von Schönburg-Hartenstein hat das Alte Schloss Penig für 210.000 Euro gekauft.
Vertraglich sichert der Adelige nun zu, 1,4 Millionen Euro in die Sanierung zu stecken. Im Gegenzug kommt eine Summe in gleicher Höhe aus dem Bund-Länder-Fonds. Die Stadt Penig gibt 200.000 Euro.
2016 soll die Sanierung dann abgeschlossen sein. Das meldet die Zeitung Freie Presse.
Im Schloss sind Büros geplant
Der Geschäftsführer einer Versicherungsgesellschaft, gleichzeitig Präsident der Vereinigung der Deutschen Adelsverbände, will im Schloss Büroräume einrichten und dort auch seine Forstverwaltung unterbringen.
Er hatte zuvor im Westerzgebirge 2200 Hektar Wald zurückgekauft, die bereits seinem Großvater gehörten. Haupthaus und Kapelle sollen für die Öffentlichkeit zugänglich werden.
Dr. von Schönburg-Hartenstein hatte bereits 1996 Burg Stein bei Zwickau gekauft und zusammen mit seiner Frau, Prinzessin Marie-Therese, viel Zeit und Geld in die Sanierung gesteckt.
Die Schönburg-Hartenstein sind eine alte deutsch-österreichische Adelsfamilie. Alois von Schönburg-Hartenstein war auf österreichisch-ungarischer Seite General im Ersten Weltkrieg.
Einst eine Wasserburg
Zurück nach Sachsen: Das Alte Schloss Penig wurde um 1300 bis 1320 als Wasserburg im Knie der Zwickauer Mulde errichtet. 1459 und 1472 brannte das Burgschloss ab.
Die Schönburgs erwarben die Anlage 1543 durch ein Tauschgeschäft und bauten sie 1612 zum Renaissanceschloss um. Dem Alten Schloss vorgelagert ist das Neue Schloss von 1556/57.
1889 verkauften die Schönburgs ihren Besitz an die Brüder Flinsch (zusammen mit dem klassizistischen Neuen Schloss), die dort eine Papierfabrik der Penig AG einrichteten.
1919 wurden im Schloss Wohnungen für Angestellte eingebaut.
Die DDR-Behörden ließen das Alte Schloss umbauen, um es für die Zivilverteidigung nutzen zu können. Seit Mitte der 1990er Jahre gehörte das Schloss der Stadt Penig.
Weiterlesen:
Der Artikel der Freien Presse über die Pläne des Prinzen „Prinz saniert Schloss Penig“ ist leider nicht mehr online verfügbar.
Hier mal Bilder einer Draisinen-Fahrt von Rochlitz (mit seinem Schloss) nach Penig:
Und das ist der Standort des U-förmigen Schlosses auf der Karte von Google Maps: