Nachts um kurz nach 2 wird „Phoenix“ schon mal zum Gruselsender. Dann nimmt sich der Doku-Kanal gerne „verspukte“ Burgen vor. So wie die sagenumwobene Ruine Stockenfels nördlich von Regensburg.
Der Name klingt schon gut, gell?
Burg Stockenfels liegt einsam mitten im finsteren Wald auf einem Bergrücken und spornt die Fantasie der Oberpfälzer seit Jahrhunderten an.
Es geht dabei die Erzählung um, Stockenfels sei Verbannungsort aller Gespenster, die Geisterjäger so im Laufe der Zeit eingefangen haben.
So praktische Fallen mit Aufbewahrungsfunktion wie in „Ghostbusters“ waren im 19. Jahrhundert ja noch nicht erfunden.
Besonders hartnäckig hält sich die Sage von den Stockenfelser Teufeln, die hier bajuwarische Bierpanscher quälen sollen.
Den Gerstensaft mit Wasser zu strecken oder falsch einzuschenken galt in Wittelsbacher Landen ja schon von alters her als eines der übelsten Verbrechen…
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Die betrügerischen Wirte müssen also um Mitternacht im Burgbrunnen auf die Leiter steigen, einer über den anderen, und eine Eimerkette bis nach oben bilden.
Und dann wird Wasser geschöpft und hochgereicht. Die ganze Geisterstunde lang.
Die Dämonen beaufsichtigen das Ganze – und schütten das mühevoll geförderte Nass wieder weg.
So soll jeder Liter gepanschten Bieres in Form von nächtlichem Geisterwasser vergolten werden. Deshalb sollen auch die tiefen Weiher zu Füßen der Burg sogar im heißesten Sommer niemals austrocknen. Das ist ja mal eine originelle Sage.
Der Nittenauer Festspielverein spielt die Erzählung übrigens dreimal jährlich auf den Burgen Hof am Regen, Stefling und Stockenfels in Form einer spaßigen Geisterwanderung nach.
Und das hat der TV-Sender Phoenix daraus gemacht: „Sagenhaft – Die Geisterburg Stockenfels“:
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Mehr zum Thema Burgen und Bier hier im Blog: „Tangermünde: Wegen Streit ums Kuhschwanzbier nicht Deutschlands Hauptstadt“