Geisterjäger jagen auf Schloss Bückeburg



Die Barockfassade von Schloss Bückeburg. Foto: Burgerbe.de
Die Barockfassade von Schloss Bückeburg. Foto: Burgerbe.de

Neues von den Geisterjägern: Das „Ghost Hunter Explorer Team“ aus Donaueschingen hat Schloss Bückeburg einen Besuch abgestattet.

Mit Nachtsichtkamera, Mikrofon und diversen Messgeräten untersuchten sie die Räume eine Nacht lang schweigend auf paranormale Phänomene hin. Ein Mitarbeiter der Schlossverwaltung hatte zuvor von einem seltsamen Erlebnis berichtet…

Für die ehrenamtlichen Spukforscher war der Ausflug in das seit dem Mittelalter durchgehend bewohnte Schloss durchaus ertragreich: Gespenster zeigten sich zwar nicht, sie vernahmen aber nicht identifizierbare Stimmen.

Mal sehen, ob die sich auch auf den Tonträgern wiederfinden. Für die Auswertung der Bilder und Daten wollen sie sich nun ein paar Tage Zeit nehmen.


Barocke Opulenz: Der Festsaal von Schloss Bückeburg Foto: Wikipedia/Beckstet
Barocke Opulenz: Der Festsaal von Schloss Bückeburg Foto: Wikipedia/Beckstet

Hinweise auf Außergewöhnliches gab es bereits früher. Eun Mitarbeiter der fürstlichen Schlossverwaltung berichtet den Schaumburger Nachrichten von einem Erlebnis vor ein paar Jahren. Er habe morgens um 7 Uhr zu einer Zeitm als noch alle Türen verschlossen waren „Trapsen, Kinderlachen und Stimmen“ gehört. Wie bei einer Schulklasse.

Auf dem Schlossgelände war jedoch niemand, und die Alarmanlage hat auch nichts gemerkt…

Ein Bericht über den Besuch der Geisterjäger (Autorin: Verena Insinger) stand in der Wolfsburger Allgemeinen Zeitung. Er ist leider nicht mehr online verfügbar.

Eine noch ausführliche Geschichte derselben Autorin mit dem oben beschriebenen Vorfall („Auf Geisterjagd im Schloss“) bringen die Schaumburger Nachrichten.


Die Seitenflügel sind von der Weserrenaissance geprägt
Die Seitenflügel sind von der Weserrenaissance geprägt

Am Standort des heutigen Schlosses hat bereits Anfang des 14. Jahrhunderts ein Wehrturm existiert, der in den Folgejahren zu einer Wasserburg ausgebaut wurde. 1560 ließ Otto IV. von Schaumburg die Befestigung in eine repräsentative, vierflügelige Schlossanlage im Stil der Weserrenaissance umgestalten.

Sein Sohn Ernst baute sein Erbe weiter aus, ließ den Marstall errichten. Doch die Zeiten großer Bauprojekte waren erstmal vorbei: Einen Tag nach seinem Tod 1622 drangen fremde Söldner in Bückeburg ein. Vielleicht war er es ja, der sich jetzt via Geisterjäger-Mikro an die Nachwelt gewendet hat…

Die nächsten Jahrzehnte litt das Fürstentum unter den Folgen des Dreißigjährigen Krieges. 1732 brannten Nord- und Südflügel ab, konnten aber schnell wieder aufgebaut werden. Die Barockelemente dieser Zeit prägen das Schloss noch heute. Ein weiterer Schlossflügel wurde noch 1893 bis 1896 angebaut.

Seit 1925 sind unter anderem die Schlosskapelle, der Goldene Saal und der große Festsaal für Besucher offen. Das Schloss ist im Besitz der fürstlichen Familie. Ständiger Bewohner ist Prinz Alexander zu Schaumburg-Lippe.

Mehr zum Schloss hier im Blog: „Schloss Bückeburg: Schaumburg-Lippes prächtige Residenz

Homepage von Schloss Bückeburg

Lage: Schlossplatz 1
31675 Bückeburg

Nachtrag: Der Abschlussbericht der Geisterjäger ist fertig und steht hier.

Mehr zur Jagd nach Schlossgespenstern hier im Blog:
US-Geisterjäger auf Burg Frankenstein
Klopfende Geister unter Schloss Edinburgh
Wie das Rodensteiner Geisterheer die Behörden auf den Plan rief
Auf der Jagd nach hessischen Schlossgeistern