Investor und Verwaltung des Nachbarorts Rockeberg wollte den Plan für einen Windpark zwischen Münzenberg und der Rockenberg offenbar zunächst geheim halten, um Bürgerproteste zu vermeiden.
Die örtlichen Freien Wähler haben das Mammut-Projekt jetzt unter der Überschrift „Burg Münzenberg bald umgeben von Windkraftmonstern?“ öffentlich gemacht (Link zur Pressemitteilung).
Der Investor, das Bad Nauheimer Unternehmen Alphasol, sei überzeugt, dass sich ein Windpark mit 200-Meter-Anlagen effizient betreiben lasse. Die Planungen seien bereits weit fortgeschritten, schreibt die Wetterauer Zeitung.
Zunächst keine Ausweisungen von Windrad-Flächen
Viele Münzenberger sind verärgert, denn 2009 hatte die Regionalversammlung beschlossen, in der Stadt keine Flächen für Windräder auszuweisen (Link zum FAZ-Archiv).
Nun kommen die Windräder möglicherweise doch – an der Ortsgrenze der Nachbargemeinde Rockenberg.
Die exponierte Lage der Burg präge seit Jahrhunderten das Landschaftbild in der Wetterau.
Zumindest bei den Freien Wählern ist man empört und fürchtet die „Umzingelung“ der Burg durch Windräder. Die FWG fragt auch nach dem Einfluss der Großwindanlagen auf die in der Nähe gelegenen Natur-, und Vogelschutzgebiete.
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Im Oktober 2013 war in Münzenberg eine Bürgerversammlung zu dem Vorhaben einberufen worden.
Es gibt bereits eine Münzenberger Facebookgruppe „Gegen Windkraftanlagen in Burgnähe“ mit bislang 124 Fans.
Die Münzenberger sind mit ihrem Ärger nicht allein. Immer wieder gibt es Probleme mit Windkraftanlagen in der Nähe von Burgen, zum Beispiel hier:
Chateau Malbrouck: Ärger um deutsche Windräder
Windräder bedrohen Burg Zwernitz
Nachtrag Herbst 2020: Keine Windräder bei Burg Münzenberg. Das Verwaltungsgericht Gießen hat eine Klage auf Genehmigung und Betrieb von Windenergieanlagen in drei bis vier Kilometer Entfernung zur Burg abgewiesen.
Der Bau verstoße gegen das hessische Denkmalschutzgesetz. Mehr dazu auf der Seite Rechtslupe.de.
Mehr zur Burg auf Burgerbe.de:
Burg Münzenberg: Malerische Ruine in der Wetterau
