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Die Große Harzburg als Modell für Bad Harzburg



Das erste Burgmodell, das Vorbbild für den Bronzeguss war © Stadtmarketing Bad Harzburg
Ein erstes Burgmodell, das als Vorbild für den Bronzeguss diente © Stadtmarketing Bad Harzburg
Bad Harzburg bekommt seine (namensgebende) Burg zurück – wenn auch nur als Bronzemodell. Mitglieder des Fördervereins Historischer Burgberg sahen sich jetzt den fertigen Guss in einer Eisengiesserei an. Darüber berichtet die Goslarsche Zeitung.

Die Große Harzburg hatte „Canossa“-Kaiser Heinrich IV. zwischen 1065 und 1068 auf dem heutigen Burgberg errichten lassen, um die Sachsen im Zaum zu halten und die Kaiserpfalz Goslar zu sichern.

Das war auch bitter nötig, denn 1073 erhoben sich die Sachsen und zwangen den Kaiser mitsamt der Reichsinsignien zur Flucht von Goslar auf die Harzburg. Angeblich soll er den Belagerern dann durch einen Geheimgang entkommen sein.

Der Frieden im folgenden Jahr verpflichtete den Kaiser eigentlich dazu, die Festung zu schleifen. Er zögerte die Arbeiten allerdings hinaus, der Stützpunkt war schließlich strategisch wichtig, und bei den störrischen Sachsen konnte man nie wissen. Sicherheitshalber ließ der Kaiser also erstmal die Burggebäude stehen.

Sächsische Bauern waren über diesen offenkundigen Vertragsbruch so erbost, dass sie den Rest der Burg in Schutt und Asche legten. Für den Kaiser ein willkommener Anlass, erneut in den Krieg zu ziehen. Diesmal beendete er ihn siegreich.

Kaiser Barbarossa ließ die Burg bis 1180 wieder aufbauen. Für den Welfenkaiser Otto IV. wurde sie 1218 nach heftiger Diarrhöe zum Sterbeort.

In den Folgejahren gab es viele Besitzerwechsel. Im 14. Jahrhundert hausten zeitweise Raubritter auf dem Burgberg. An einen imposanten Wiederaufbau der verfallenden Anlage mit ihren zwei Bergfrieden dachte dann Herzog Julius im Jahr 1574.

Doch daraus wurde erst 440 Jahre später etwas: Das Bronzemodell zeigt nämlich nicht die verschwundene Staufer- oder Welfenburg, sondern rekonstruiert, wie die herzöglichen Pläne ausgesehen hätten. Historisch korrekt, aber dennoch nie Stein gewordene Fiktion.



Die Talstation der Seilbahn und der Burgberg / Foto: Kassandro/Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported license.
Die Talstation der Seilbahn und der Burgberg / Foto: Kassandro/CC-BY-SA-3.0
Nach dem Dreißigjährigen Krieg begann der Abriss. Heute sind nur noch Ruinenreste übrig. Teile der Grundmauern hat man inzwischen wiedereinige Meter hoch aufgemauert.

Seit 1929 kann man das Burgberg-Plateau innerhalb von drei Minuten bequem per Seilbahn erreichen. Hier oben soll auch das neue Burgmodell stehen. Die Burgberg-Seilbahn zählte mittlerweile mehr als 25 Millionen Besucher. Eine ganz schöne Menge…

Mehr zu Modellburgen hier im Blog:
Die größten Burgmodelle der Welt: Der Donjon von Coucy




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