Gut, ein Wolf am anderen Geländer ist auch noch da (etwas kleiner als der Mops), aber in erster Linie fällt der rundliche Hund mit Schlabberöhrchen, etwas knautschiger Stirn und hochgezogener Schnauze ins Auge. Der linke Vorderlauf ist angehoben, als ob er gerade irgendwohin tapsen wollte.
Was soll das? Was hat sich der Kunstprofessor Hans Karl Burgeff dabei gedacht, 1996 einen Bronze-Mops vors Museum zu setzen? Zuvor standen dort ein paar deutlich repräsentativere Löwen.
Fragen kann man ihn nicht mehr, der Bildhauer ist 2005 verstorben.
Er fand das im Krieg unzerstörte Schloss noch voll eingerichtet vor. Auch der Raum, in dem der frisch gekrönte junge Preußenkönig Friedrich II. im Herbst 1740 mit seinem Lieblingsphilosophen Voltaire angeregt debattiert hatte, war noch im 200 Jahre alten Originalzustand erhalten.
Churchill war wohl einer der Letzten, die dies sehen konnten. Wenige Wochen später wurde das Schloss geplündert.
Der Wolf neben dem Bulldoggen-Mops soll an den „bissigen“ Voltaire erinnern. Churchill und Voltaire: Ein würdiges Paar für ein Schloss-Entrée, hinter dem die Beuys-Sammlung der Brüder van der Grinten wartet…
Ein Besuch auf Schloss Moyland bei Kalkar am linken Niederrhein ist übrigens immer empfehlenswert. 2013 war dort die Ausstellung „Achtung, Kunst!“ zu sehen.
Wer sich ein Bild der flachen Landschaft machen möchte, kann die 104 Stufen des Nordturms hinaufklettern und den Blick über niederrheinische Weiten schweifen lassen…