Kein Diktator ohne Bunker: Das galt auch schon im Zweiten Weltkrieg. Während Hitler die Tiefbauer von Hochtief eine 250 Quadratmeter große, feucht-depressive Beton-Zuflucht („Führerbunker“) unter der Neuen Reichskanzlei in den märkischen Sand klotzen ließ, war auch Juniorpartner Benito Mussolini im Bunkerbau für eigene Zwecke aktiv.
Während er für seine Regierung ein vier Kilometer langes Stollensystem in die Albaner Berge sprengen ließ, buddelten Arbeiter auch 16 Meter unter seinem Amtssitz, dem Palazzo Venezia in Rom.
Dort ließ der „Duce“ für sich und seine Geliebte einen 80 Quadratmeter großen Luftschutzbunker mit neun Zimmerchen einrichten.
Die Falltür zu der Anlage wurde vor zwei Jahren bei einer Routineuntersuchung zufällig entdeckt, der Fund aber jetzt erst bekannt gemacht.
Gerüchte über einen Bunker für den krakeeligen Gernegroß kursierten seit Kriegsende. Die „Welt“ berichtet jetzt über den Fund.
Der „Duce“-Bunker ist im Rohbauzustand erhalten. Die Arbeiten endeten im Juli 1943, als Mussolini erstmals verhaftet wurde.
Zu diesem Zeitpunkt war unter seinem Dienstsitz erst der Beton gegossen, Stahltüren montiert und die Lüftung eingebaut.
Zum Erstaunen der Entdecker funktioniert der Luftaustausch auf wundersame Weise bis heute.
Der Palazzo Venezia war bis 1797 der Sitz des Venezianischen Botschafters beim Heiligen Stuhl. Heute behebergt er das Museo di Palazzo Venezia und die Nationale Kunstbibliothek (Biblioteca di Archeologia e Storia dell’Arte).
Der Mussolini-Bunker ist trotz guter Lüftung leider öffentlich nicht zugänglich. Ganz im Gegensatz zu anderen ähnlich sicheren Gebäuden wie der Engelsburg.
Fotos aus dem Inneren des Bunkers zeigt die britische „Daily Mail“: „Inside Mussolini’s wartime bunker„. Verbunden mit dem Hinweis, dass der „Duce“ sich dort vor Luftschlägen der Royal Air Force gegen sein römisches Hauptquartier habe verstecken wollen.
Und hier geht’s zum Artikel der „Welt“: „Wie kommt frische Luft in den Bunker des Duce?“