Die Stadtbefestigung des niederheinischen Erkelenz galt im Mittelalter als uneinnehmbar. Eine massive Stadtmauer und vier burgartig ausgebaute Tore schützten die Stadt. Hinzu kam noch eine veritable geldrische Landesburg, die Teil der Mauer war, allerdings nur einen Eingang Richtung Stadt hat.
Der Herzog von Geldern hätte im 15. Jahrhundert auch gern ein Hintertürchen in die Rückseite der Burg gebrochen, um nicht von den rigiden Torschlusszeiten der Bürger abhängig zu sein. So eine Tür hätte natürlich auch ein bevorzugtes Ziel für feindliche Überfälle sein können. Nach massiven Bürgerprotesten musste der Herzog jedoch versprechen, sein Vorhaben aufzugeben.
Er hielt Wort: Die Tür gibt es bis heute nicht, dafür aber reichlich Probleme. So hat eine Auflistung der diversen Schäden ergeben, dass für eine Sanierung 250.000 Euro nötig wären. Vor allem das undichte Dach macht Denkmalschützern Sorgen. Dadurch kann Wasser ins Mauerwerk eindringen. Frostschäden können die Folge sein.
Das wurde jetzt auf der Mitgliederversammlung des 2009 gegründeten Vereins „Freunde der Burg Erkelenz“ bekannt. Die Aachener Zeitung berichtet darüber.
Bevor sich die örtliche Politik zu einer umfassenden Sanierung durchringen kann, sei nunerstmal eine „Politik der kleinen Schritte“ angesagt. Die Toiletten und die reppe zum Wehrgang wurden beispielsweise gerade saniert.
Als nächstes sollen wildg gewachsene Sträucher und Bäume auf dem Gelände beseitigt werden. Der Wehrgang soll in den kommenden Wochen einen neuen Holzschutzanstrich bekommen. Für die Dachsanierung wird beim Verein gesammelt.
Bislang fehlen allerdings noch 50.000 Euro, meldet die Rheinische Post unter dem Titel „An der Burg zurück ins Mittelalter„.
Und hier geht’s zum Artikel von Helmut Wichlatz über die neueste Entwicklung auf Burg Erkelenz in der Aachener Zeitung: „Für Erkelenzer Burg ist es fünf vor zwölf“ (nicht mehr online verfügbar)
Super infos, danke!
Die Kommentarfunktion ist deaktiviert.