Manchmal geraten Arten- und Denkmalschutz aneinander. Vorrang hat der Schutz der Tierwelt – falls sich kein Kompromiss findet. Ein solcher Konflikt besteht bei der Sanierung von Schloss Hardenberg (Neviges, Kreis Mettmann). Wehrgänge und Kasemannten der Anlage sollen ausgebessert werden.
Allerdings nisten im Winter Zwergfledermäuse in Mauerritzen eines Teils der Wehrgänge. Und „Pipistrellus pipistrellus“ ist – wie alle in Deutschland vorkommenden Fledermausarten – besonders geschützt.
Von Oktober bis März herrscht dürfen die Gänge daher nicht betreten werden. Jedoch ist nicht klar, ob die nur 4,5 Zentimeter großen Säuger sich nicht auch im Sommer dorthin zurückziehen. Das könnte die Arbeiten unmöglich machen und soll nun untersucht werden.
Geplant ist, eine so genannten Zwischenputz aufzubringen, um die Gänge besser vor dem Wetter (speziell Frostschäden) zu schützen. Die Sanierung der Artillerieumwehrung soll 1,65 Millionen Euro aus Landesfördermitteln kosten, die genehmigt sind. Weitere 470.000 Euro waren von der Bezirksregierung als Sparmaßnahme gestrichen worden.
Die Zeit drängt, denn das Geld liegt abrufbereit in Düsseldorf. Und die NRW-Landesregierung hat angekündigt, ihre Denkmalschutz-Fördermittel ab 2015 komplett zu streichen (gegen den Plan läuft zurzeit eine unterstützenswerte Online-Petition) der Deutschen Gesellschaft für Ur- und Frühgeschichte.
Insgesamt sind für die „statisch-konstruktive Sicherung“ des Hardenberg-Herrenhauses 2,52 Millionen Euro veranschlagt. Angesichts der NRW-Haushaltslage dürfte dieses Geld allerdings nicht mehr freiggeben werden, so dass die Schloss-Retter mit einem Provisorium werden arbeiten müssen.
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Mehr dazu in einem Artikel der Westdeutschen Zeitung: „Fledermäuse gefährden Sanierung“
Da weiß man gar nicht, wie man sich entscheiden soll, für die Sanierung eines Objektes oder für den Tierschutz. Vielleicht findet sich aber auch ein Mittelweg.
Ach Jan, auch wenn ich mich hier unbeliebt mache, für mich steht außer Frage, wer schützenswerter ist: ^v^ !
LG SanFt.E
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