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Alpenverein kauft die Schweppermannsburg



Die Schweppermannsburg 1990 / Foto: Wikipedia / MacElch (Rainer Kunze) / CC BY-SA 3.0 DE
Die Schweppermannsburg 1990 / Foto: Wikipedia / MacElch (Rainer Kunze) / CC BY-SA 3.0 DE
Der Streit um die Zukunft der Schweppermannsburg zwischen Alpenverein, Gemeinde Kastl und einer Bürgerinitiative ist zu Ende. Der Vorsitzende des örtlichen Alpenvereins hat die historische Anlage im mittelbayerischen Lauterachtal (ca. 50 km östlich von Nürnberg) jetzt vom Freistaat gekauft.

Der 2007 gegründete Burgverein, der die Gemeinde Kastl zum Kauf animieren wollte, hat das Nachsehen. Die Gemeinde, die ursprünglich Interesse am Kauf signalisiert hatte und dafür vom Alpenverein scharf kritisiert worden war, scheute offenbar letztlich das sich abzeichnende finanzielle Risiko.


Der Verein mit immerhin 102 Mitgliedern protestierte gegen den Verkauf und löste sich jetzt auf. Das meldet die Mittelbayerische Zeitung. Der Alpenverein hat die Burg gepachtet und nutzt sie seit 40 Jahren als Treffpunkt.

140px-wappen_kastl.jpgDie Burg bei Pfaffenhofen wird zwar erst 1329 erstmals erwähnt, bestand offenbar aber auch schon Anfang des 12. Jahrhunderts als Besitz der Grafen von Kastl-Sulzbach. Sie ist nach der ritterlichen Familie Schweppermann benannt, der im 14. Jahrhundert ein Teil der Anlage gehörte.

Deren bekanntester Vertreter war der Nürnberger Feldhauptmann Seyfried Schweppermann (1257-1337), über den Kaiser Ludwig der Bayer beim Eier-Verteilen an seine Truppen nach einer gewonnenen Schlacht gesagt haben soll:

„Jedem Mann ein Ei, und dem braven Schweppermann zwei.“

Kaiserliche Eier als Belohnung? Die Leute waren damals wirklich einfach zufriedenzustellen.

Nunja, seinen tapferen Recken Schweppermann hat der Kaiser dann doch noch mit Sachwerten belohnt, nämlich den Burgen Kunstein und Deinschwang. Den Anteil an der Schweppermannsburg erwarben wohl erst die Schweppermann’schen Söhne.

Im Dreißigjährigen Krieg nutzen schwedische Truppen die Gebäude der Schweppermannsburg und zerstörten sie später. Die notdürftig wieder aufgebaute Burg begann im 19. Jahrhundert schon wieder zu verfallen. 1895 begann die Sanierung.

Heute ist die Vorburg öffentlich zugänglich. Daran soll sich nach Angaben des Alpenvereins auch unter den neuen Besitzverhältnissen nichts ändern.

An den Feldhauptmann Schweppermann erinnern alle fünf Jahre die Schweppermannspiele auf dem Marktplatz von Kastl.

Bild: Wappen von Kastl




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