Schloss Bruck: Historische Alltagsfunde im Zwischenboden


Schloss Bruck mit seinem Schlossteich / Foto: Wikipedia / Lambert Oitzinger / CC-BY-SA 3.0
Schloss Bruck mit seinem Schlossteich / Foto: Wikipedia / Lambert Oitzinger / CC-BY-SA 3.0

Der Innenhof von Schloss Bruck / gemeinfrei
Der Innenhof von Schloss Bruck / gemeinfrei

Der Blick in Zwischenräume unter alten Dielenböden bringt ja immer irgendetwas zu Tage. Bei Burgen und Schlössern können solche Funde höchst interessant sein (Beispiel Schloss Glatt, Schloss Schwarzenberg).

Auch auf Schloss Bruck in Tirol wurde jetzt so ein Zwischenboden geöffnet. Grund war, dass der 160 Quadratmeter große Rittersaal einen neuen Belag brauchte. Die Erwartungen der Archäologen waren groß, schließlich handelt es sich um einen viele hundert Jahre alten Adelssitz. Das berichtet die Tiroler Tageszeitung.

Der Hohlraum erwies sich dann auch als reicher Relikte-Fundus: rund 300 Stücke kamen ans Tageslicht. Dummerweise scheint kein Teil älter als 100 Jahre zu sein: Vor allem die Epoche zwischen 1914 und 1945 ist gut vertreten.

Eingangstor von Schloss Bruck / Foto: Wikipedia / Lambert Oitzinger / CC-BY-SA 3.0
Eingangstor von Schloss Bruck / Foto: Wikipedia / Lambert Oitzinger / CC-BY-SA 3.0
Schloss Bruck fungierte damals als Hotel und Pension. Im Rittersaal wurde getafelt und getanzt. Und so sehen dann auch die Funde aus: Eine Mittags-Speisekarte aus den 1920er Jahren lag neben Zigarettenschachteln längst vergessener Marken.

Dazwischen fanden sich Fotos, Schuhsohlen, Streichholzschachteln, ein Aschenbecher und – ein Miedergürtel. Auf dem Tiroler Tanzboden muss es zur Großmutters Zeiten zuweilen hoch hergegangen sein…

Die einstige Residenz der Grafen von Görz ging 1827 in bürgerlichen Besitz über. Die Funde stammen aus der Zeit der letzten privaten Besitzerin, Ottilie Röck, die das Schloss ab 1911 bis 1913 im Stil von Neuschwanstein(!) restaurieren ließ und dort Hotel und Gastronmie betrieb.

Die von ihr adoptierte Maria („Mitzi“) Kramer verkaufte das Schloss 1942 an die Stadt Lienz, die es zum Museum machte. Und das existiert noch heute.

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Hier geht’s zum Artikel von Claudia Funder in der Tiroler Tageszeitung: „Zeugen einer geselligen Phase auf Schloss Bruck