Schloss Waal im Örtchen Waal / Foto: Flodur63 / CC-BY-SA 3.0 / Foto oben: Juerschick / CC-BY-SA 3.0Ein ehemaliges Wirtschaftsgebäude von Schloss Waal im Ostallgäu ist in der Nacht zu Donnerstag ausgebrannt. Das Schloss, Sitz der Fürsten von der Leyen und zu Hohengeroldseck, blieb unbeschädigt. Die Bewohner konnten das Haus rechtzeitig verlassen. Ein bellender Hund soll sie gewarnt haben.
Die Feuerwehren der Umgebung waren mit rund 100 Kräften im Einsatz. Die Polizei schätzt den Schaden auf mehrere hunderttausend Euro. Das Feuer war in einem als Werkstatt genutzten Anbau ausgebrochen.
Laut Polizei entstand ein Schaden von rund 5000 Euro (für so ein Ereignis ausgesprochen wenig). In dem Teil des Schlosses liefen gerade Renovierungsarbeiten.
Fahrt duch Schloss Gondorf auf der Bundesstraße 410 / Foto: Burgerbe.de
Denkmäler sind immer mal wieder dem Straßenbau im Weg. Die alten Germanen scheinen ihre Gräber sogar gezielt an Standorten künftiger Autobahnen platziert haben (z.B. an der A71).
Gewöhnlich gewinnt beim Auftauchen von Hindernissen mit historischem Hintergrund der Weiterbau der Infrastruktur. Manchmal findet man aber auch einen Kompromiss.
An der Mosel steht ein eigenwilliges Beispiel: Das Schloss Gondorf, Stammburg der Familie von der Leyen, in Kobern-Gondorf. Die einzige Wasserburg des Mosellands stand 1971 genau auf der Route der geplanten Bundesstraße 416, die parallel zum Fluss laufen sollte.
Nachts wird das Krefelder Rathaus angestrahltDie Geschichte der Seidenbarone der Familie von-der-Leyen ist eng mit der niederrheinischen Stadt Krefeld verbunden. Das sieht man auch baulich. Conrad von der Leyen ließ seinen Baumeister Martin Ledel von 1791 bis 1794 in der Nähe des Stadtzentrums ein repräsentatives, strahlend weißes Schloss errichten.
Das säulengeschmückte Gebäude im Stil des rheinischen Klassizismus sollte bald nur noch das Stadtschloss genannt werden. Es sieht dem Weißen Haus in Washington ähnlich, ist allerdings viel größer.
Den Textilfabrikanten ging es bestens: Ihre exzellenten Beziehungen zum preußischen Staat hatten ihnen das Monopol zur Seidenherstellung für den Raum Krefeld eingebracht. Die halbe Stadt arbeitete in den Fabriken des Barons.