Schloss Mainberg: Gekauft dank Kriegsgewinnen. Heute verfällt es / Foto: Wikipedia / antar2 / Public DomainDer Erste Weltkrieg, die „Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts“, hat den Reichtum einiger Industrieller vervielfacht. Wer seine Produktion auf Waffen und Munition umstellen konnte, dem winkten märchenhafte Gewinne. Und wie legt man solches Geld an? Am besten in Immobilien.
Mancher Kriegsgewinnler wurde sogar zum Schlossherrn, wie der Feinmechaniker Ernst Sachs (1867-1932). Durch sein Patent auf eine freilaufende Fahrradnabe wohlhabend geworden, konzentrierte er sich 1914 völlig auf den Bedarf der Reichswehr. Im Krieg arbeiteten bis zu 8000 Beschäftigte in den Sachs-Fabriken. Schloss Mainberg und der Erste Weltkrieg weiterlesen →
Schloss Mainberg verfällt / Foto: Wikipedia / antar2 / Public DomainUnter den bayerischen Schlössern nimmt Mainberg bei Schweinfurt eine herausragende Stellung ein. Die prunkvolle Innenausstattung aus der Zeit des späten Historismus wird im Freistaat nur von den Königsschlössern übertroffen.
Was die Villa Hügel für Krupp in Essen, das war Mainberg für die Schweinfurter Industriellenfamilie Sachs.
Der als „Playboy“ und Jetsetter bekannte Gunter Sachs wurde 1932 hier geboren. Die Familie verkaufte das Schloss in den 1950er Jahren. Sachs selbst ließ das Schloss-Thema nicht mehr los: 1990 erwarb er das Schlosshotel Velden in Kärnten, besser bekannt als Drehort und Kulisse der RTL-Serie „Ein Schloss am Wörthersee„.
Es gab auch ein Mainberg vor den Sachs‘: Vor dem Ersten Weltkrieg betrieb der freireligiöse Prediger Dr. Johannes Müller in Mainberg ein Erholungsheim, das später in Schloss Elmau bei Garmisch seine Fortsetzung fand. Im 19. Jahrhundert hatte der Multi-Unternehmer Wilhelm Sattler auf Mainberg eine legendäre Kunstsammlung zusammengetragen. Verfallendes Schloss Mainberg: Doku im Bayerischen Fernsehen weiterlesen →
Schloss Mainberg / Foto:Wikipedia/Andy king50/CC BY 3.0 DE
Das Geburtsschloss von Gunter Sachs verfällt bekanntlich, und die Besitzerin hat nach eigenen Angaben nicht die nötigen Mittel, den Prozess aufzuhalten, geschweige denn eine größere Sanierung zu starten.
Die Münchner Abendzeitung berichtet über Schloss Mainberg / Bild: Screenshot
Der Besitzerin von Schloss Mainberg laufen die Kosten davon. Normalerweise wäre das für die Münchener Abendzeitung kein Grund, sich um ein altes Gemäuer bei Würzburg im fernen Mainfranken zu kümmern.
Doch in diesem Fall ist das anders: Denn Schloss Mainberg ist der Geburtsort des Industriellen und Vorzeige-Promis Gunter Sachs, der 2011 Suizid begangen hat (Link zum Artikel).
„Das kann uns morgen zusammenstürzen“, zitiert die Abendzeitung den örtlichen SPD-Bürgermeister mit Blick auf die Vorburg. Laut Abendzeitung ließ das Landratsamt das Schloss wegen Verstößen gegen die Brandschutzverordnung schließen. Die nötigen Arbeiten sollen 300.000 Euro kosten. Die hat die Eigentümerin nicht. Laut Abendzeitung verdient sie mit dem Schloss kein Geld mehr.
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