Unter den bayerischen Schlössern nimmt Mainberg bei Schweinfurt eine herausragende Stellung ein. Die prunkvolle Innenausstattung aus der Zeit des späten Historismus wird im Freistaat nur von den Königsschlössern übertroffen.
Was die Villa Hügel für Krupp in Essen, das war Mainberg für die Schweinfurter Industriellenfamilie Sachs.
Der als „Playboy“ und Jetsetter bekannte Gunter Sachs wurde 1932 hier geboren. Die Familie verkaufte das Schloss in den 1950er Jahren. Sachs selbst ließ das Schloss-Thema nicht mehr los: 1990 erwarb er das Schlosshotel Velden in Kärnten, besser bekannt als Drehort und Kulisse der RTL-Serie „Ein Schloss am Wörthersee„.
Es gab auch ein Mainberg vor den Sachs‘: Vor dem Ersten Weltkrieg betrieb der freireligiöse Prediger Dr. Johannes Müller in Mainberg ein Erholungsheim, das später in Schloss Elmau bei Garmisch seine Fortsetzung fand. Im 19. Jahrhundert hatte der Multi-Unternehmer Wilhelm Sattler auf Mainberg eine legendäre Kunstsammlung zusammengetragen.
Ausgangspunkt für die überregionale Bedeutung des Schlosses aber war die Zeit der Gräfin Margarete von Henneberg, die Mainberg um 1500 zu einem fürstlichen Herrschaftssitz ausbaute. In Mainfranken war damals nur die Würzburger Festung Marienberg größer.
Heute jedoch scheint das Schloss dem Verfall preisgegeben.
Das Bayerische Fernsehen sendete an Allerheiligen, 1. November 2013, ab 16.15 Uhr eine 30-minütige Dokumentation über Geschichte und Gegenwart von Schloss Mainberg. Der Link zur Sendung ist leider nicht mehr abrufbar.
Dieser Text stammt aus einer Presseinfo des Bayerischen Fernsehens.
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