Schloss Herrenchiemsee ist wegen des Coronavirus vorerst geschlossen / Foto: Wikipedia/Guido Radig/CC-BY-SA 3.0 / Foto oben (Schloss Neuschwanstein): Wikipedia / Softeis / CC-BY-SA 3.0
Zunächst hatten Tourismus-Funktionäre lediglich über die wegen des Coronavirus ausbleibende Besucher im Februar geklagt. Um die Verbreitung des Virus nicht noch weiter zu beschleunigen, haben diverse Schlösser und Burgen nun komplett geschlossen.
Schloss Neuschwanstein: Bayerns Vorzeigeschloss im Allgäu mit jährlich 1,5 Millionen Besuchern konnte jahrzehntelang auch auf tausende Fans aus Fernost zählen.
Betroffene schauen ob dieser Verkennung der tristen Realität konsterniert und versuchen es eben ohne das Land – oder auf Umwegen. Beispiel Schloss Burg bei Solingen: Immerhin ein „Kulturdenkmal von besonderer Bedeutung“ wie der Landeskonservator meint.
Dr. Peter Holbeck erinnert sich noch bestens an Schulausflüge zu Schloss Burg an der Wupper (kann ich verstehen, geht mir genauso). Nun wollte der begeisterte Modellbahner die Bergische Vorzeige-Feste gerne auch auf Anlage seines Vereins Wuppertal-Achse sehen.
Palas von Schloss Burg mit Denkmal von Erzbischof Engelbert aus dem Jahr 1929 / Foto: Burgerbe.deDie Sanierung des Bergischen Schloss Burg bei Solingen ist eine Mammutaufgabe. Experten schätzen den Sanierungsbedarf auf etwa 15 Millionen Euro. Voran geht es in kleinen Schritten.
Nun bekam Solingens Oberbürgermeister Förderbescheide von Land NRW und Europäischer Union über zumindest 870.000 Euro. Auch der Schlossbauverein will nach längerer Zeit wieder Mittel beisteuern.
Davon sollen unter anderem Toiletten saniert und eine neue Freilichtbühne gebaut werden. Das berichtet die Rheinische Post. Ein Teil der Summe soll auch für Markezingmaßnahmen ausgegeben werden, um weitere Besucher zu der Bergischen Sehenswürdigkeit zu ziehen.
Im 13. und 14. Jahrhundert war Schloss Burg Hauptresidenz der Grafen von Berg. 1385 zogen die Herren von Berg (mittlerweile zu Herzögen erhoben) in ihr neues, standesgemäßes Schloss nach Düsseldorf. Schloss Burg wurde zum Jagdschloss, gelegentlich feierte man auch große Hochzeiten.
Skandal auf Schloss Burg? Staatsanwaltschaft ermittelt
Solingen – Wie die Rheinische Post meldet, hat ermittelt die Wuppertaler Staatsanwaltschaft gegen den Ex-Geschäftsführer des Schlossbauvereins von Schloss Burg im Bergischen Land.
Es bestehe der Anfangsverdacht, dass der Betreffende „Gelder zu Prämienzahlungen für sich und andere an der Steuer vorbei“ ausgeschüttet habe, so der Pressesprecher der Staatsanwaltschaft. In den Bilanzen von Schloss Burg tue sich ein Loch von mindestens 25.000 Euro auf, schreibt die Zeitung. Insider vermuteten jedoch, dass der Schaden noch größer sein könnte.