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Scheiterhaufen auf Burg Hexenturm



Der Hexenturm in Idstein / Foto: Burgerbe.de
Der Hexenturm in Idstein / Foto: Burgerbe.de / Bild oben: Ein historisches Flugblatt (gemeinfrei)
Das Heilige Römische Reich Deutscher Nation in der Frühen Neuzeit muss der Romanwelt Harry Potters geglichen haben: Überall wimmelte es von Hexen, die angeblich die Rückkehr von Du-weißt-schon-wem vorbereiteten und den unbedarften Muggeln und deren Vieh Schaden anhexten.

Der Ruf der mutmaßlichen Schwarzmagierinnen war derart legendär, dass jedes Städtchen, dass etwas auf sich hielt, ein Bauwerk zum Hexenturm erklärte.

Die (früher oder später unter der Folter) geständigen Frauen wurden während Untersuchung und Prozess dort eingesperrt, um sie anschließend zu verbrennen oder zu ertränken. In letzterem Fall war ihre Unschuld erwiesen, was aber keine weiteren irdischen Folgen hatte.

Ganz so einfach war es natürlich nicht, denn ein Großteil der erhaltenen „Hexentürme“ war in der betreffenden Zeit einfach Teil der Stadtbefestigung und beherbergte bestenfalls gelangweilte Wachleute.

Gruselgeschichten für Touristen

Nach Niederlegung der Festungswerke bekam das oft einzige erhaltene Bollwerk im romantisierenden 19. Jahrhundert durch schlaue Ratsherren den Namen „Hexenturm“ verpasst. Mit solcherart Anspielungen auf alte Gruselgeschichten wollte man den Tourismus ankurbeln und die örtliche Geschichte hochhalten.
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Vor 700 Jahren: Verhaftung der Templer

templarsign.pngEs war ebenso ein Freitag, der 13. Oktober, wie heute, als französische Beamte landesweit versiegelte Umschläge aus der Kanzlei Philipps IV. öffneten. Sie enthielten die Haftbefehle gegen die Mitglieder des Templer-Ordens.

Die Aktion, die sich heute zum 700. Mal jährt, erfolgte zeitgleich, eine für damalige Verhältnisse unerhörte Leistung, das erste polizeiliche Kommandounternehmen der Geschichte. Es kam für die Templer völlig überraschend.

Allein in Paris wurden 138 Personen festgenommen. Besitztümer und bewegliche Habe der Templer wurden beschlagnahmt.

Das Ende ist bekannt: Andere Monarchen folgten Philipps Vorbild. Der Orden wurde vom Papst aufgelöst, Großmeister Jacques de Molay kam 1314 auf den Scheiterhaufen. Was bleibt sind diverse Legenden und eindrucksvolle Burgen.

Der Sage nach sollen sich die letzten zwölf Templer auf Burg Lahneck bei Koblenz tapfer gegen königliche Truppen verteidigt haben.

Mittlerweile sind in den Archiven des Vatikans übrigens Dokumente aufgetaucht, die die Templer entlasten.