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Foltermuseum

Das Foltermuseum auf Schloss Waldeck



Schloss Waldeck thront 220 Meter über dem Edersee / Foto: Wikipedia / Ot / CC-BY-CA 3.0 / Foto oben: „Folterstuhl“ von der Vlotburg
Wenn ein Burgbesitzer Touristen anziehen will, richtet er eine „Folterkammer“ ein und verlangt horrenden Eintritt. Grusel geht immer.

Die Exponate beschränken sich in der Regel auf Streckbank, Pranger, Daumenschrauben, Bilder diverser Hinrichtungsarten – und die Eiserne Jungfrau (deren Verwendung im Mittelalter genauso eine neuzeitliche Erfindung ist wie die angeblichen Hörner an den Wikingerhelmen).

Eine solche Dauerausstellung unter dem Titel „Hinter Schloss und Riegel“ gibt es auch auf Schloss Waldeck am Edersee in Nordhessen (der Eintritt ist mit 4/2 Euro noch zivil).

Darin werden die diversen Strafen des Mittelalters und der frühen Neuzeit erklärt.

Ein drehbarer Käfig

Für mich neu: Ein rotierender Käfig, der angeblich als eine Art Pranger diente (jeder durfte den Delinquenten mal kräftig drehen).
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Scheiterhaufen auf Burg Hexenturm



Der Hexenturm in Idstein / Foto: Burgerbe.de
Der Hexenturm in Idstein / Foto: Burgerbe.de / Bild oben: Ein historisches Flugblatt (gemeinfrei)
Das Heilige Römische Reich Deutscher Nation in der Frühen Neuzeit muss der Romanwelt Harry Potters geglichen haben: Überall wimmelte es von Hexen, die angeblich die Rückkehr von Du-weißt-schon-wem vorbereiteten und den unbedarften Muggeln und deren Vieh Schaden anhexten.

Der Ruf der mutmaßlichen Schwarzmagierinnen war derart legendär, dass jedes Städtchen, dass etwas auf sich hielt, ein Bauwerk zum Hexenturm erklärte.

Die (früher oder später unter der Folter) geständigen Frauen wurden während Untersuchung und Prozess dort eingesperrt, um sie anschließend zu verbrennen oder zu ertränken. In letzterem Fall war ihre Unschuld erwiesen, was aber keine weiteren irdischen Folgen hatte.

Ganz so einfach war es natürlich nicht, denn ein Großteil der erhaltenen „Hexentürme“ war in der betreffenden Zeit einfach Teil der Stadtbefestigung und beherbergte bestenfalls gelangweilte Wachleute.

Gruselgeschichten für Touristen

Nach Niederlegung der Festungswerke bekam das oft einzige erhaltene Bollwerk im romantisierenden 19. Jahrhundert durch schlaue Ratsherren den Namen „Hexenturm“ verpasst. Mit solcherart Anspielungen auf alte Gruselgeschichten wollte man den Tourismus ankurbeln und die örtliche Geschichte hochhalten.
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Burg Gravensteen und Flanderns grausame Grafen

Ein Wassergraben schützte den Gravensteen / Fotos: Burgerbe.de

Trutzig und massiv recken sich die Türme der Burg Gravensteen in den flandrischen Himmel. Als ob sie der Stadt Gent drohen wollten, die auf Straßenbreite an die dunklen Burgmauern herangerückt ist. Hier haben sie also gehaust, die grausamen Grafen von Flandern.

Grausam müssen sie schon gewesen sein, zumindest wenn man dem heutigen Museum glaubt.

Es ist übrigens ein Waffen-, Gerichts- und Foltermuseum. Sowas zieht ja eigentlich immer.

Und an diversen Stellen gibt es nun Hinweise, was die Grafen und ihre burgundischen und habsburgischen Nachfolger so alles zwischen Folterkammer, Gerichtssaal und Kerker mit den armen Delinquenten angestellt haben.
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