Schloss Auerbach mitsamt seiner berühmten Kiefer / Foto oben: Schloss Berlepsch / Fotos: Burgerbe.deAls die Amerikaner 1945 die früheren preußischen Provinzen Nassau und Kurhessen und Teile des „Volksstaates Hessen“ vereinigten, nannten sie das Ganze stolz „Groß-Hessen“ („Greater Hesse“). Bei Gründung der Bundesrepublik 1948 ließ man das „Greater“ bescheiden wegfallen.
Es entstand ein geschichtsträchtiges, vielfältiges Bundesland, durchzogen von Mittelgebirgen, Wald, Autobahnen – und voller Schlösser und Burgen.
In der Nordhälfte ist allerorten das Erbe der einst mächtigen Landgrafen von Hessen spürbar, etwa im Residenzschloss Marburg. Mit dem Bergpark in Kassel mit Schloss Wilhelmshöhe und der Löwenburg verfügt Hessen mittlerweile über eine formidable UNESCO-Welterbestätte.Weiterlesen »Wo liegen die schönsten Burgen und Schlösser in Hessen?
Schloss Auerbach mitsamt KieferSeit 300 Jahren hat die Ruine des Auerbacher Schlosses einen knorrigen Mitbewohner. Schon kurz nach der Zerstörung durch die Franzosen 1674 muss sich ein Kiefern-Samen in der brüchigen Mauer eingenistet haben.
Das junge Pflänzchen schlug Wurzeln und konnte jahrzehntelang unbehelligt wachsen. Licht und Wasser gab’s hier oben genug.
Immer tiefer krallten sich die Wurzeln in den porösen Sandstein, immer dicker wurde der Stamm und immer weiter breitete sich die Krone aus. Mit der Zeit wurde die alte Kiefer ein Markenzeichen der malerischen Ruine.
Der Bergfried der Veste Otzberg brachte der Burg den Namen „Weiße Rübe“ ein / Fotos: Burgerbe.deWas haben Burgen mit Vulkanen zu tun?
Naja, auf einem aktiven Vulkan wird man schwerlich eine dauerhafte Befestigung finden. Aber auf dem extrem harten Gestein eines ehemaligen Lavaschlots lässt sich gut und massiv bauen.
Ein Beispiel dafür ist die Veste Otzberg beim Ort Hering im hessischen Odenwald.
Wo heute satte grüne Wiesen, Äcker und Weinberge das Bild dominieren, war vor 22 Millionen Jahren buchstäblich die Hölle los.
Eine mehr als 1100 Grad heiße Basaltschmelze bahnte sich ihren Weg bis an die Erdoberfläche: Der Otzberg-Vulkan brach aus. Der Ur-Odenwald versank in Glut und Asche.
Der feinkörnige Nephelinbasalt, der schließlich im Schlot erkaltete, ist besonders hart.
22 Millionen Jahre Ruhe
22 Millionen Jahre hessischer Nieselregen wuschen alle anderen Gesteine aus. Aber große Teile des erkalteten Schlots blieben stehen – als typische sechseckige Säulen.