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Burgbau im Mittelalter

Die Kasselburg und ihr doppelter Wohnturm



Eindrucksvoll: Greifvögel-Flugschau vor der Kasselburg / Fotos: Burgerbe.de
Eindrucksvoll: Greifvögel-Flugschau vor der Kasselburg / Fotos: Burgerbe.de

Weithin sichtbar überragt die Kasselburg mit ihrem 37 Meter hohen Wohnturm das Kylltal in Rheinland-Pfalz. Der Turm aus den Jahren nach 1337 besteht genau genommen aus zwei miteinander verbundenen Türmen.

Mehrere Burgherren haben nacheinander an dem repräsentativen Gebäude gearbeitet. Warum sie das taten ist unklar. Es deutet eigentlich alles auf persönliche Eitelkeit hin, denn einen quadratischen Bergfried als letztes Bollwerk bei einem Angriff gab es bereits seit etwa dem Jahr 1200.

Er wurde im 14. Jahrhundert erhöht und diente ebenfalls als Wohnturm. Doppelte Türme sind nicht soo selten, auch die nicht allzu weit entfernte Ehrenburg bei Brodenbach an der Mosel verfügt über einen solchen.
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Bauen wie im Mittelalter: Die Motte von Guédelon




Die Motte von Guedelon
Die Motte von Guédelon
Vorgängerbauten vieler Burgen waren so genannte Motten: Das sind Holztürme, die geschützt von Graben und Palisaden zumindest einen rudimentären Schutz gegen mögliche Angreifer boten.

Erhalten halten hat sich von den Holzkonstruktionen nur wenig. Die Motten wurden entweder abgerissen und durch steinerne Burgen ersetzt oder verfielen nach wenigen Jahrzehnten ganz von alleine.

Beim französischen Burgenbauprojekt Guédelon (Burgund) wird der Nachbau einer solchen Motte gezeigt. Er entstand parallel zu den Anfängen des dortigen Burgenbaus. Das ist auch aus historischer Sicht logisch, schließlich konnte die Motte so als Fluchtburg der Bauarbeiter und Burgbewohner dienen, bevor die Steinburg verteidigungsfähig war.

Die Guédelon-Motte ist wie die historischen Vorbilder von einer Holzpalisade umgeben und entstand – wie fast alles bei Guédelon – in Handarbeit.

Oben bietet sie eine Verteidigungsplattform, die für Besucher leider nicht zugänglich ist.
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Zu Besuch in Guédelon: Wo die neue Burg wächst




Hör mal, wer da hämmert wie im Mittelalter. Wir schreiben das Jahr 1243. Während Frankreichs König Ludwig Numero Neun („Der Heilige“) darüber grübelt, wie er möglichst schnell möglichst viele Ungläubige ins Jenseits befördern kann, wird im friedlichen Burgund eifrig an neuen Burgen gewerkelt.

Und zwar so laut, dass das Echo der Hammerschläge im ganzen Land widerhallt.
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