Am 29. Oktober 1918 hielt Kaiser Wilhelm II. die Fassade ein letztes Mal aufrecht. Im Apollosaal des Neuen Palais in Potsdam aß er mit Kaiserin Auguste und Sohn Prinz Oskar. Natürlich mit edlem Besteck von feinstem Porzellan und ohne jeglich Gedanken an die Rationierung.
Einen gesunden Appetit dürften Majestät nicht gehabt haben: Die Nachrichten von den Fronten waren niederschmetternd, in Wilhelmshaven rüstet die Flotte zur letzten Schlacht, und die Franzosen forderten ein Ende der Monarchie als Voraussetzung für einen Waffenstillstand.
In Kürze würde er Deutschland endgültig verlassen, um zunächst ins belgische Spa zu reisen, zum Großen Hauptquartier der Armee.
Im Neuen Palais kann man sich hundert Jahre nach den Ereignissen in der Ausstellung „Kaiserdämmerung“ in die turbulenten Tage der untergehenden Monarchie und der ausbrechenden Revolution zurückversetzen. Neues Palais Potsdam: Die Kaiserdämmerung Wilhelms II. weiterlesen →
Ausstellung zum Ersten Weltkrieg im Museum Burg Linn: Museumsleiter Dr. Christoph Reichmann mit Exponaten
Der Erste Weltkrieg mit seinen „Blutmühlen“ und Hungerwintern sollte das Leben unserer Urgroßeltern tiefgreifend verändern. Doch die Erinnerung an Tod und Elend der Jahre 1914 bis 1918 an der Front und in der Heimat verblasste angesichts der grauenhaften Erlebnisse des Zweiten Weltkriegs.
Eine Ausstellung im Museum Burg Linn widmet sich seit dem 4. Mai diesem Krieg, den man damals freilich nur den „Großen“ und noch nicht den „Ersten“ nannte. Erzählt wird aber ausnahmsweise nicht aus der Sicht der Könige, Erzherzöge und auf neue Offensiven sinnenden Generäle (oder à la Guido Knopp aus der Sicht des Gefreiten Hitler).
Nein, Roter Faden ist das Schicksal von vier Krefeldern. Bürger aus dem kleinen Mittelstand, deren Briefe und Tagebücher im Stadtarchiv und auf Dachböden erhalten blieben. Drei von ihnen sollten den Krieg nicht überleben. Museum Burg Linn: Grüße aus dem Schützengraben weiterlesen →
Nachrichten, Bilder und Geschichten von Burgen & Schlössern