Die Zahl drei ist eine der wichtigsten. Aller guten Dinge sind bekanntlich III. Ohne die Drei gäbe es keine Trios, kein Triumvirat – und keine Spiele um die goldene Ananas.
Ohne „Der Dritte Mann“ würde im Nachkriegs-Wien etwas fehlen. Dreisamkeit? Dreiländereck? Drittstaaten? Alles nicht mehr da.
Und die Corona-Schutzimpfung ist mittlerweile auch erst nach dem dritten Pieks komplett.
Da ist es schon schlüssig, dass in einem Werbefilm fürs Impfen die Drei eine ganz große Rolle spielt. Wobei wir bei den drei Musketieren und einer fantastischen Burg in Niederösterreich wären.
„Zu dritt ist man stärker“
Die Initiative „Österreich impft“ des Gesundheitsministeriums hat einen kurzen Spot für die Booster-Impfung drehen lassen mit einem Schuss Mante, Degen und History-Ambiente. Aussage: „Weil man zu dritt einfach stärker ist: Hol dir die 3. Corona-Schutzimpfung und bleib weiterhin geschützt!“
Als Drehort suchte man sich Burg Kreuzenstein aus, eine „mittelalterlich“ wieder aufgebauten Vorzeigeburg – und ein hervorragendes Fotomotiv.
Die Handlung der 30 Sekunden ist schnell erzählt. Die drei Musketiere stürmen lauthals durchs Burgtor neuen Abenteuern entgegen und werden von einer Reporterin kurz aufgehalten.
„Wie schaffen Sie es, das Böse immer wieder zu besiegen?“, fragt die Dame. Antwort: „Weil wir zu dritt sind“. Musketiere brüllend ab. Es folgt der Spruch mit der Booster-Impfung aus dem Off. Fertig.
Hier ist das Filmchen auf YouTube:
Bei Twitter ernetete der Spot gleich allerlei Häme. Wer die um Atem ringenden Musketiere albern, nicht originell genug oder zu altbacken findet, schaut sich am besten mal die Motive der völlig verschnarchten „Impfen hilft“-Kampagne der deutschen Bundesregierung an.
Dagegen ist der Spot von „Österreich impft“ geradezu eine Booster-Motivations-Lokomotive.
Die Zerstörung der Burg Kreuzenstein
Französische Musketiere haben vermutlich nie einen Fuß auf das Gelände von Burg Kreuzenstein gesetzt. Aber nöglichweise waren schwedische Musketenmänner bei ihrer Zerstörung beteiligt. Zur Ruine wurde die Burg im September 1645, als abziehende schwedische Truppen die Anlage gründlich sprengten.
Und in den schwedischen Reihen waren durchaus auch Musketiere zu finden. Also Fußsoldaten mit Gewehren, deren Geschosse Rüstungen durchschlagen konnten.
1874 begann der durch schlesische Bergwerke reich gewordene Graf Johann Nepomuk Wilczek mit dem Wiederaufbau. Kreuzenstein sollte eine „Romanisch-gotische Musterburg“ werden, überragt von einem 60 Meter hohen Bergfried. Das Projekt dauerte 30 Jahre lang.
Mit dem Ergebnis, dass Burg Kreuzenstein heute zwar nur noch sehr wenig mit der historischen Anlage an gleicher Stelle zu tun hat, aber dafür ein beliebter Drehort für Filme mit mittelalterlichem Flair ist.
Anfang der 1990er Jahre war die Burg übrigens bereits eine der Locations für einen abendfüllenden Mantel-und-Degen-Film, nämlich „Die drei Musketiere“ von Regisseur Stephen Herek (1993) mit Charlie Sheen als Aramis, Kiefer Sutherland als Athos und Tim Curry als Kardinal Richelieu.
Der Trailer zu den drei Musketieren von 1993:
Burg Kreuzenstein besichtigen
Man kann die Burg nördlich von Wien zwischen dem 1. April und dem 1. November besichtigen. In der Rüstkammer findet sich eine der größten privaten Sammlungen historischer Waffen Österreichs (Link zur Website der Burg).
PS: Dass jetzt wirklich Zeit zur Schließung der letzten Impflücken ist, sagt die überwiegende Mehrheit der Wissenschaftler und Mediziner.
Vielleicht hört ja auch in Österreich jemand auf Prof. Christian Drosten von der Berliner Charitée mit seinem Mantra: „Wir müssen die Impflücke schließen“.