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Wohnschloss von Schloss Kremsegg Kremsmünster
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Anwalt kauft Schloss Kremsegg für 1,7 Mio Euro – und will nach 3 Jahren wieder verkaufen

Der Innenhof von Schloss Kremsegg / Foto (und Foto oben): Wikipedia / Luckyprof / CC-BY-SA 3.0
Schloss Kremsegg in Kremsmünster (Oberösterreich) hat Ende 2020 den Besitzer gewechselt.

Anwalt Dr. Christian Janda hat das 40.000 Quadratmeter große Schlossareal für 1,68 Millionen Euro plus Umsatzsteuer gekauft. Das meldeten die Oberösterreichischen Nachrichten.

Janda plante im denkmalgeschützten Schloss Büros, Wohnungen und ein Hotel einzurichten sowie die Vermietung von Veranstaltungsflächen. Das teilte die Gemeinde mit.

Schlossmuseum mit Instrumenten

Verkäufer war der Verein Musica Kremsmünster, der 24 Jahre lang im Schloss ein Museum für Musikinstrumente betrieben hat. Der Erhalt der historischen Anlage erwies sich für den Verein als zu aufwendig, nachdem das Land Oberösterreich die Zahlung von jährlichen Fördermitteln eingestellt hatte.




„Damit hat das Schloss Kremsegg eine gute Zukunft (…). Der Park wird jedenfalls weiterhin für die Öffentlichkeit zugänglich sein, weiters werden Wohnungen gebaut und ein Hotelbetreiber gesucht“, sagte Bürgermeister Gerhard Obernberger.

Als geschäftsführender Obmann bzw. Abwickler des Vereins Musica Kremsmünster fixierte er den Kaufvertrag.

Im April 2023 wurde bekannt, dass der Anwalt das Schloss nun wieder verkaufen möchte.

Von der Burg zu Schloss Kremsegg

Burg Kremsegg im Jahr 1674 / Bild: gemeinfrei
Vorgängerbau des Schlosses war die Burg Kremsegg, entstanden im 13. Jahrhundert. Ab 1464 hatte hier gut 150 Jahre lang das Adelsgeschlecht der Grünthal das Sagen.

Die Grünthals begingen aus Sicht der diversen katholischen Landesherren eine Todsünde: Sie traten im Zuge der Reformation zum Protestantismus über. Daraufhin Wolf Niklas Freiherr von Grünthal 1627 zur Auswanderung gezwungen.

Das Wohnschloss Kremsegg, dahinter der Querbau / Foto: Wikipedia / Isiwal / CC-BY-SA 3.0at
Der Abt des benachbarten Stifts Kremsmünster, war gern bereit, die Burg Kremsegg und ihre Ländereien im gleichen Jahr für das Stift zu erwerben.

Seine Nachfolger ließen die Burg in den ersten Jahren des 18. Jahrhunderts umfassend zu einem Barockschloss umbauen. Dazu engagierten sie den berühmten Baumeister Jakob Prandtauer.

Er zeichnet auch für das opulente Stift Melk verantwortlich.

Das Stift verlor in den Folgejahren das Interesse an dem Schloss. Anfang des 19. Jahrhunderts wurde es noch als Landwehrkaserne und Militärdepot genutzt. Nach einem Blitzeinschlag wurde der Turm des Schlosses im Jahr 1806 abgerissen.

Gräfin Kinsky hielt Hof

Portal von Schloss Kremsegg / Foto: Wikipedia / Luckyprof / CC-BY-SA 3.0

1848 trennte sich das Stift Kremsmünster von dem Schlosskomplex, der nun durch diverse adelige Hände wanderte. 1929 bis zu ihrem Tod 1973 war Gräfin Therese Kinsky von Wchinitz-Tettan die Schlossherrin.

Ihr Adoptivsohn verkaufte 1976 an den Industriellen Werner Lutzky, der hier seine Oldtimersammlung unterbrachte. Diese ist heute im Oldtimer-Museum Kröpfl in Hartberg in der Steiermark zu sehen.

1996 übernahm der Verein Musica Schloss Kremsegg und verwandelte es in ein Museum für Musikinstrumente. Hier wurde die weltweit größte Sammlung an Blechblasinstrumenten gezeigt.

Es gab einen Raum für historische Klaviere sowie eine Ausstellung zu Franz Schubert. Das Museum hat seit Ende 2018 geschlossen.

Das Schloss besteht aus dem vierflügeligen Wohnschloss, das einen Arkadenhof umschließt, und einem daneben liegenden Querbau.

Ein Rundgang durch Schloss Kremsegg via YouTube:

Schloss Kremsegg bei Google Maps:

Weiterlesen:
Schloss Kremsegg hat auch eine Website
Details zum Schloss ließt man auch bei Burgen Austria

Die Mitteilung der Marktgemeinde Kremsmünster zum Schloss-Verkauf: „Zukunft des Schlosses Kremsegg entschieden“ ist nicht mehr online verfügbar.

Die Oberösterreichischen Nachrichten (OÖN) nennen den Kaufpreis. Für Nicht-Abonnenten sind allerdings nur die ersten vier Zeilen des Artikels sichtbar.

Update April 2023:
Wie die OÖN melden, möchte der Anwalt verkaufen. Schloss Kremsegg ist damit wieder auf dem Immobilienmarkt.

Link zum Artikel, nur lesbar für zahlende Besucher.