Schloss Kaltenstein thront imposant über Vaihingen an der Enz, nordwestlich von Stuttgart. Leider steht das schwäbische Schloss seit drei Jahren leer.
Nachdem weder Mieter- noch Käufersuche von Erfolg gekrönt waren, hat man beim baden-württembergischen Finanzministerium eine neue Idee: Schloss Kaltenstein könnte doch zum Hotel werden. Nun wird ein Interessent für einen Erbpacht-Vertrag gesucht.
Flankiert wird das Ganze mit großen Worten: „Diese außergewöhnliche Kulturliegenschaft für Menschen nachhaltig zu öffnen und erlebbar zu machen, ist für das Land ein wichtiges Ziel“, sagte eine Sprecherin des Finanzministeriums den Stuttgarter Nachrichten.
Dass das Land jährlich 200.000 Euro Warmmiete vom letzten Pächter haben wollte, wurde dabei geflissentlich übersehen.
Eigentümer der Denkmalimmobilie ist das baden-württembergische Landesamt für Vermögen und Bau in Ludwigsburg.
Das Schloss tauchte im Jahr 1096 erstmals in einer Urkunde auf. Ab 1339 hatten hier die Grafen von Württemberg das Sagen. Diese ließen sich durch einen Obervogt vertreten, der seine Angelegenheiten wiederum durch einen Vogt regeln ließ, der die Verantwortung an ein paar Bedienstete weitergab.
Das Schloss wurde mehrfach den Erfordernissen der Militärtechnik angepasst. Schanzen kamen hinzu. Potentielle Angreifer konnten so schon von weitem aus der Deckung heraus unter Feuer genommen werden.
Das Schloss wurde später Garnison und Lazarett. Ab 1843 presste die königliche Verwaltung in Vaihingens Wahrzeichen Untertanen in einem „Arbeitshaus“ aus.
Die Nazis hielten hinter den Mauern von Schloss Kaltenstein im Jahr 1933 „Schutzhäftlinge“ fest. Während beider Weltkriegen saßen Kriegsgefangene im Schloss ein.
1949 wurde das Schloss Teil des Christlichen Jugenddorfs (CJD) Vaihingen. Jugendliche bekamen hier eine Ausbildung, Unterstützung und Orientierung.
Jährlich durchliefen rund 1800 Menschen die differenzierten Bildungs-, Ausbildungs- und Betreuungsangebote. Das CJD beendete 2014 seinen Mietvertrag für das Burgschloss wegen der horrenden Mietkosten.
Das Land stellte das Schloss zum Verkauf. Wie viel ein Erwerber für das Schloss inmitten von Weinreben hätte zahlen sollen, ist allerdings nicht bekannt.
Weiterlesen:
Die Stuttgarter Nachrichten berichten: „Schloss Kaltenstein soll ein Hotel werden„. Noch im Mai 2017 schrieb die Zeitung: „Schloss Kaltenstein in Vaihingen/Enz: Schlossherr gesucht“
Hier mal Bilder von Schloss Kaltenstein:
Wurde denn inzwischen ein neuer Pächter mit Hotel Erfahrung
gefunden…???
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