Schloss Stamsried in der Oberpfalz wird erneut zwangsversteigert. Am Donnerstag, 29. Juni 2017, ist für 9 Uhr ein entsprechender Termin beim Amtsgericht Regensburg angesetzt.
Zusammen mit dem Schloss wird auch ein dazugehörendes Brauereigebäude mit Nebengebäuden versteigert. Das meldet die Mittelbayerische Zeitung.
Erst 2013 hatte ein Regensburger das Barockschloss bei einer Zwangsversteigerung gekauft, um sich „einen Lebenstraum zu erfüllen“. Das ging gründlich schief. Sein Gebot damals: 171.777 Euro. (Foto: Wikipedia/Schmid Marco, Thanried/CC BY-SA 3.0)
Die Kommune wird das Schloss nicht kaufen. Stamsrieds Bürgermeister Herbert Bauer (CSU) betont, dass die Marktgemeinde sich zwar den Kaufpreis leisten könne, nicht jedoch die nötige Sanierung. Bauer: „Steigern, und dann verfallen lassen, ist keine Option“.
Der Bürgermeister hofft, dass der neue Besitzer ein schlüssiges Konzept mitbringt, wie das Schloss genutzt werden soll.
Den Mindestgebotspreis nennt die Zeitung nicht, er dürfte sich aber in vergleichbarer Höhe bewegen wie beim letzten Mal
Den Verkehrswert der Denkmalimmobilie und des Grundstücks gab das Gericht 2013 übrigens noch mit 290.000 Euro an. Der Besitz umfasst ca. 1.527 Quadratmeter Nutzfläche mit einem Brauereigebäude und Nebenbauten. Insgesamt ist das Grundstück 18.833 Quadratmeter groß.
Unter dem Schloss befindet sich eine (1996 wiederentdeckte) Quelle, die dem Heiligen Antonius von Padua geweiht ist.
Ein Schloss entstand hier im 12. Jahrhundert. Das heutige Gebäude wurde im 17. Jahrhundert um den mittelalterlichen Kern errichtet. Nach dem Zweiten Weltkrieg kam ein Brauereigebäude hinzu. Die feuchtfröhlichen Bockbierfeste im Schloss Stamsried sollen legendär gewesen sein.
Im barocken Schlosspark befindet sich seit 2006 das neu eröffnete Freibad von Stamsried („das erste vollbiologische Naturbad Ostbayerns“).
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