Update: Das inzwischen fertiggestellte Luxushotel Schloss Lieser soll jetzt verkauft werden. Der hier folgende Artikel spiegelt den inzwischen überholten Stand von Ende 2016 wieder.
2007 hat der niederländische Unternehmensberater Piet Killaars Schloss Lieser an der Mosel gekauft. Sein Ziel: Der Umbau zum 50-Zimmer-Luxushotel.
Der für Sommer 2015 avisierte Start der Nobel-Herberge bei Bernkastel-Kues (viele Räume haben Mosel-Blick) steht nun für erste Übernachtungsgäste im Dezember 2016 an.
Richtig losgehen soll der Hotelbetrieb dann im Frühjahr 2017. Killaars investierte nach eigenen Angaben bislang 22 Millionen Euro.
Vor der geplanten Eröffnung berichtete die New York Times über das Schloss (Titel: „A hidden pearl along the Moselle“, leider nicht online verfügbar), mit dem Ergebnis, dass dem Hotel bereits erste Reservierungen aus Übersee vorliegen.
Schon seit 2010 laufen die Umbauarbeiten. Zunächst waren Apartments oder ein Seniorenheim geplant.
Bauherr des Schlosses war kein repräsentierwütiger Moselfürst, sondern in den Jahren 1884 bis 1887 Clemens Freiherr von Schorlemer-Lieser – seines Zeichens Oberpräsident der preußischen Rheinprovinz und später Landwirtschaftsminister.
Dass ein preußischer Beamter in einem solchen Prachtbau residieren konnte, lag allerdings nicht an der guten Bezahlung durch Vater Staat, sondern an einer klugen Eheschließung.
Von Schorlemer hatte 1880 Maria Puricelli geheiratet, die Tochter (und Alleinerbin) des Industriellen Eduard Puricelli. Zu dem im Jahr 1895 an sie gefallenen Erbe gehörte die Villa Puricelli mitsamt zugehörigem Weingut Lieser an der Mosel.
Nach Schorlemers Versetzung von Breslau nach Koblenz ließ das Paar die Immobilie umfangreich umbauen und erweitern. Es entstand ein Teil im Stil der Neorenaissance und einer im Jugendstil. Die sechs Kinder des Ehepaars wuchsen hier auf.
Anzeige
Auf die neu erstandene Pracht an der Mosel wurde man auch in Berlin aufmerksam. 1906, 1911 und 1913 kam Kaiser Wilhelm II. zu Besuch.
Eine ebenfalls durch Erbe reich gewordene Verwandte von Maria, Olga Puricelli, war zur gleichen Zeit übrigens mit dem Umbau der Burg Reichenstein am Rhein beschäftigt.
Bis zum Jahr 1981 blieb das Schloss im Besitz der Familie Schorlemer-Lieser. Dann verkaufte diese das Anwesen für 600.000 D-Mark an die Gemeinde Lieser, die das Baudenkmal erstmal zehn Jahre lang leer stehen ließ.
2001 erwarb es ein Investor für zwei Millionen Euro. Wieviel Piet Killaars beim Kauf 2007 bezahlt hat, ist nicht bekannt.
Eins ist klar: Im Luxushotel werden die eigenen guten Tropfen vom hochgelobten Weingut Schloss Lieser ganz oben stehen – wie zum Beispiel die „Brauneberger Juffer Sonnenuhr“. Der Gault & Millau-Weinführer kürte Schloss Lieser-Winzer Thomas Haag zum „Winzer des Jahres 2015“.
Weiterlesen:
Mehr zu anstehenden Eröffnung des Hotels Schloss Lieser:
Im Trierischen Volksfreund schreibt Sabine Schwadorf: „Schloss Lieser erwacht aus Dornröschenschlaf und ist nun ein Luxushotel“
Die Eifel-Zeitung meldet: „7 Jahre renoviert – 20 Mio. investiert – Ein Glücksfall für die Moselregion“
Und hier geht es zur Homepage von Schloss Lieser
Wahrscheinlich nie, die Eröffnung wird von Jahr zu Jahr verschoben. Im Moment hört man etwas von 2018, aber das war in 2016, 2015, usw. so.
Ich empfehle die Übernachtung im „River Bär“, mit Blick auf Schloß Lieser. Ach ja, das Foto oben zeigt noch den alten Schloßpark mit dem grandiosen Baumbestand. Übrig ist nur noch die Trauerweide und der Magnolienbaum, alles andere ist der Gestaltungswut des neuen Besitzers zum Opfer gefallen. Den Tauben des Parks hat Herr Killaars aber ein neues Domizil geschaffen sie sind jetzt in einem Haus das er vor einigen Jahren angeschaft hat und umbauen wollte heimisch geworden.
Guten Tag, ich würde gerne wissen ab wann man ein Zimmer in Ihrem Hotel buchen kann. Über Rückantwort würde ich mich freuen.
Mit freundlichen Grüßen
Marliese Leonards
Die Kommentarfunktion ist deaktiviert.