Schloss Alfter wurde Flüchtlingsheim – übergangsweise



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Schloss Alfter im Rhein-Sieg-Kreis wird zur Notunterkunft / Foto: Wikipedia / F.Baumgarten / CC-BY-SA 3.0
Bei der Suche der unter Druck stehenden Kommunen nach schnell verfügbaren Immobilien für Flüchtlinge gerieten 2015/16 auch leer stehende Schlösser in den Blick.

Schloss Alfter westlich von Bonn wurde 2015/16 als Übergangswohnheim für 150 Asylbewerber genutzt. Das berichtet der Bonner General-Anzeiger. Das Schloss mit seinem angrenzenden Park gehört Simeon Reichsgraf Wolff Metternich zur Gracht, ein alter rheinischer Adelsbesitz.

Was die Sache verkomplizierte: Der Alfterer Haupt- und Finanzausschuss hat im Sommer 2015 Wochen festgestellt, dass sich das denkmalgeschützte Gebäude nicht für die dauerhafte Unterbringung von Flüchtlingen eigne.

Daher sollte das Schloss zur Kurzzeit-Unterkunft werden – mit Zelt im Hof zur Registrierung der neu Eingetroffenen. Auch zehn ehrenamtliche Dolmetscher standen bereit.

Das Schloss geht auf eine Burg aus dem 12. Jahrhundert zurück. Diese wurde 1468 durch Truppen des Kölner Erzbischofs Ruprecht von der Pfalz angezündet und 1583 schließlich endgültig zerstört. Der heutige barocke Schlossbau stammt aus dem Jahr 1721. Bauherr war Graf Franz Wilhelm von Salm-Reifferscheid.

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Im Kalten Krieg hätte das Schloss mit seiner warmen gelben Fassade ein Top-Ziel für Angriffe des Ostblocks dargestellt: Schließlich saßen hier in den 1960er Jahren die Spezialisten der Bundeswehr für Psychologische Kriegsführung.

1977 bis 2009 befanden sich in dem hufeisenförmigen Gebäude Teile der privaten Alanus-Kunstschule. Seit deren Auszug steht das Schloss leer.

Weiterlesen:
Hier geht es zum Artikel von Christoph Meurer im Bonner General-Anzeiger: „Alfterer Schloss wird Notunterkunft

Sonja Weber schreibt am 15. November 2015 im Generalanzeiger: „Die ersten Flüchtlinge ziehen ins Schloss ein

Nachtrag: Zum 31. Dezember 2016 haben die letzten Flüchtlinge die Notunterkunft Schloss Alster wieder verlassen. Siehe hierzu: „Notunterkunft im Schloss wird aufgelöst“ von Antje Jagodzinski im Bonner Generalanzeiger.