Auf einer Felskuppe über der Kleinen Triebisch im Örtchen Klipphausen liegt Schloss Taubenheim: Einst Zentrum eines sächsischen Ritterguts, dessen Herr bis ins 19. Jahrhundert hinein gleichzeitig als Staatsanwalt und Richter für die umliegenden Dörfer fungierte.
Nun soll das stark sanierungsbedürftige Schloss nahe Meißen zum zweiten Mal nach der Wende den Besitzer wechseln. Georg Heidig, der das Schloss 2004 vom Landkreis gekauft hatte, bietet es zum Kauf an. Preis: 650.000 Euro.
Foto oben: Wikipedia / Dr. Bernd Gross / CC-BY-SA 3.0
Dafür bekäme ein Investor 1400 Quadratmeter Wohnfläche und ein 14.000 Quadratmeter großes Grundstück. Das meldet die Sächsische Zeitung*).
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Bekannt ist, dass der Ort von 1457 bis 1612 der Familie von Miltitz gehört hat. Das Schloss entstand um 1600. Sein heutiges Aussehen mit neogotischen Umbauten erhielt das Schloss 1910. Nach diversen Besitzerwechseln wurde es 1945 enteignet. Zu DDR-Zeiten war das Schloss Landschulheim, TBC-Kurheim und seit 1974 Pflegeheim.
Im Inneren erhalten haben sich historisches Parkett und frühbarocke Kassettendecken. An kalten Wintertagen spendete ein grüner Meißener Kachelofen wohlige Wärme (auch diesen gibt es noch).
Das Gebäude steht unter Denkmalschutz. Eine Sanierung müsste daher mit den Behörden abgesprochen werden.
*) Laut Bericht der Zeitung heißt der Makler Poll Immobilien aus Erlangen (ich nehmen an, gemeint ist „von Poll Immobilien“). Ich konnte die von der Zeitung erwähnte Anzeige bei Immobilienscout allerdings nicht finden.
Hier geht es zum Artikel der Sächsischen Zeitung: „Ein Schloss für 650.000 Euro“