Und zur Verwaltung und Verteidigung eines geistlichen Territoriums waren ganze Heerscharen treuer Gefolgsmänner nötig, die im Mittelalter das Anrecht auf ein respektables Lehensgut hatten.
Einer dieser Rittersitze „zur Belohnung für treue Dienste“ des Erzbistums Köln war die Burg Bergerhausen in Kerpen, entstanden im 13. Jahrhundert als Heim der Ritter von Bergerhausen.
Einer der urtümlichen Batterietürme aus dieser Zeit hat sich in einer Ecke des Grundstücks erhalten. Es ist ein rundes Backsteinmonster, gespickt mit Schießscharten für Bogen- und Armbrustschützen und 3,25 Meter dicken Wänden.
So etwas Archaisches sieht man heute nur noch selten. Ein kleinerer Batterieturm wurde 1830 abgerissen.
1894 bis 1989 war die Anlage im Besitz der Familie von Loë. Im letzten Abschnitt davon, von 1976 bis 1989, diente das Schloss als stationäre Therapieeinrichtung für weibliche Jugendliche des Psychotherapeutischen Instituts Bergerhausen (heute in Duisburg-Althomberg).
Ein tragischer Verkehrsunfall läutete 1983 das Ende der von Loë’schen Ära ein. Dabei starb Burgherr Walter Freiherr von Loë. Nur drei Tage später verschied auch sein Sohn Clemens Freiherr von Loë.
Heute wird die schmucke Burg nur noch für Hochzeitsfeiern und andere private Festivitäten vermietet. Sie ist gelegentlich Drehort für die in Köln beheimateten TV-Produktionen. So entstanden hier Szenen für die Soko Köln, Alarm für Cobra 11 und Wilsberg.
Je nach Drehbuch stellte das Schloss dabei entweder eine Schule dar oder doubelte ein feines Schlosshotel. Alles kein Problem.
Die Burg gehört heute Josef und Willy Stollenwerk, die das Schloss kontinuierlich restaurieren. Das Burggelände darf betreten werden.
Mehr Infos auf der Seite der Burg Bergerhausen
Hier ein paar reichlich ruckelige Drohnenbilder: