Neue Bestimmung für das markgräfliche Schloss Alexandersbad in Oberfranken: Wo einst adelige Kurgäste logierten und mithilfe von Quellwasser ihre Leiden auszukurieren suchten, ist nun die Freie Akademie für Osteopathie (FAFO) eingezogen: eine Weiterbildungseinrichtung für Osteopathen.
Den 350.000 Euro teuren Umbau des Obergeschosses bezahlte die Gemeinde. Fördermittel wurden angesichts des knappen Zeitplans gar nicht erst beantragt. Die Eigentümer, die „Schwestern des Deutschen Ordens“, sind einverstanden. Das meldet die Frankenpost.
1734 durch war der Bauer Wolfgang Brodmerkel im damals Sickersreth genannten Ort auf eine Quelle gestoßen und berichtete von einer heilenden Wirkung des Wassers.
Das Interesse der Obrigkeit war mäßig: Um die Quelle wurden Holzbaracken errichtet, in einer wohnte der Quellwärter, der das Wasser in Flaschen füllte und diese verkaufte.
Erst als Alexander von Ansbach-Bayreuth 1782 dringend Geld brauchte, zog der Markgraf den Kurbetrieb ganz groß auf. Er ließ ein komfortables frühklassizistisches Badehaus mit einem Speisesaal die nun ein Scharen hereinströmenden Kurgäste errichten. Nur die Toiletten hatte man im Gebäude vergessen.
In Seitenflügeln entstanden 20 luxuriöse Zimmer, auch Räume zur Unterbringung der Dienerschaft der Badegäste wurden nicht vergessen. Der Margraf war erfreut – und benannte gleich den ganzen Ort nach sich: Alexandersbad.
1805 kamen der preußische König Friedrich Wilhelm III. und seine Gattin Königin Luise trotz der angespannten politischen Lage (Napoleon sorgte für reichlich Ärger) für drei Wochen zur Kur nach Alexandersbad.
Das Ende des Kurbetriebs kam erst mit dem Ersten Weltkrieg. Die Gästehäuser wurde Kinderheim und Lazarett. Nach dem Zweiten Weltkrieg erwarben die Schwestern des Deutschen Ordens die Gebäude. Sie betrieben hier ein Krankenhaus und ein Altenheim.
Im Schloss wurden Kriegsversehrte umgeschult. In den Nachkriegsjahren knüpfte die Gemeinde wieder an ihre große Zeit als Kurbad an. Ein Kurhaus wurde 1973 neu gebaut, Hotels kamen hinzu.
Inzwischen gilt Bad Alexandersbad als kleinstes Heilbad Bayerns. Der Umbau des Schlosses zur Aufnahme der Osteopathie-Akademie war da nur folgerichtig.
Mehr zur Geschichte von Alexandersbad und seinem Schloss bei Badalexandersbad.de
Hier geht es zum Artikel von Karin Klement in der Frankenpost: „Akademie zieht im Schloss ein“ (nur noch für Bezahlkunden lesbar)