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Schloss Friedberg: Stadt bestellt Feng-Shui gegen Spuk

Das Wittelsbacher Schloss in Friedberg: Ein Ort voller negativer Energien? Foto: Wikipedia / Franzfoto / Bearbeitung von mir / CC-BY-SA 3.0
Das Wittelsbacher Schloss in Friedberg: Ein Ort voller negativer Energien? Foto: Wikipedia / Franzfoto / Bearbeitung von mir / CC-BY-SA 3.0

Der Streit um die Zukunft des Wittelsbacher Schlosses in Friedberg ist um eine kuriose Volte reicher: Die Stadt Friedberg hat jetzt eine Feng-Shui-Beraterin beauftragt, Ratschläge gegen „negative Kräfte“ im Schloss auszuarbeiten. Das schreibt zumindest die Augsburger Allgemeine.

Landläufig nennt man dieses Phänomen, das jetzt mit reichlich bayerischen Steuergeldern bekämpft werden soll, Spuk.




Schloss Friedberg: Arkaden-Innenhof / Foto: Wikipedia/Dark Avenger
Schloss Friedberg: Der Arkaden-Innenhof / Foto: Wikipedia/Dark Avenger/CC-BY-SA 3.0
Und um Spuk auf Schloss Friedberg gibt es tatsächlich allerlei Sagen. In der Mauer des Turms soll ein Mönch lebendig eingemauert worden sein und jetzt nachts mit fahler Fratze herumgeistern.

Und die Kellertreppe führe in Vollmondnächten zur Mitternachtsstunde zu sagenhaften Schätzen. Nur hätten alle Versuche, das Gold zu heben, mit dem Tod geendet…

Dem Bürgermeister von der SPD ist aufgefallen, dass sich sein Hund im Schloss auffällig ängstlich verhalte.

Zurzeit wird das verspukte Schloss saniert und umgebaut, das Museum soll erweitert werden. Der Streit um den Umbau führte bis zum Bürgerentscheid.

Nachdem eine Münchener Feng-Shui-Beraterin den so emotional aufgeladenen Ort besichtigt hat, hat sie dem Bürgermeister gleich ihre Hilfe angeboten.

Sie sagte, sie „werde von den energetischen Schwingungen alter Gemäuer angezogen“.



Für „dem Vernehmen nach 5000 Euro“, so schreibt die Zeitung, wolle die Dame sich das Schloss mal genauer ansehen – sie sieht sich als Expertin dafür „die Energie ihrer Blütezeit zurückzubringen“. Ein bisschen Hellseherei bietet sie auch.

Nicht vorhergesehen hat die Beraterin offenbar, dass es nun Ärger gibt. Der Stadtrat war über die Aktion jedenfalls nicht informiert.

Für deutlich weniger Honorar hätte man auch einen Priester, professionelle Geisterjäger oder als letztes Mittel Tine Wittler bestellen können.

Aber vielleicht ist das Ganze auch nur eine clevere Marketing-Idee eines schlitzohrigen Stadtoberhaupts, der mit der Expertise einer Spuk-Expertin Touristen in Wittelsbacher Schloss ziehen will…

Hier geht es zum Artikel von Thomas Gossner in der Augsburger Allgemeinen: „Negative Kräfte im Schloss – Stadt setzt Feng-Shui-Beraterin ein

Der Bayerische Rundfunk zitiert auf seiner Onlineseite freundlicherweise aus meinem Artikel: „Feng-Shui und ein angeblicher Spuk“ (nicht mehr online verfügbar)