Die Kommunalpolitiker einigten sich in ihrer Sitzung am 20. Januar darauf, einen Abbruchantrag für das Gebäude mit Mietwohnungen zu stellen, dessen Kern aus dem 17. Jahrhundert stammt. Das meldet das örtliche Wochenblatt.
An Stelle des einst u-förmigen Hofmarkschlosses Ottenhofen (heute steht nur noch der Südflügel) soll am Schlossplatz eine schicke „neue Ortsmitte“ entstehen – mit Arztpraxen und natürlich einem schönen Saal für Sitzungen des Gemeinderats.
Ein Plan zur Sanierung des Schlosses (Bayern bietet in solchen Fällen Landesfördermitteln an) und eine anschließende Museumsnutzung fand in den Augen des aus Freien Wählern, SPD und CSU-Vertretern bestehenden Gremiums keine Freunde.
Das Schloss ließ die adelige Familie Perusa nach 1709 errichten. Karl Felix Perusa, bayerischer Hofvizepräsident, ließ es ausbauen und setzte 1760 einen bis heute erhaltenen Rokoko-Teepavillon daneben.
Dieser befindet sich in Privatbesitz, gilt als „Schmuckstück von Ottenhofen“ und ist nicht von dem Abrissplan betroffen.
Die Gemeinde kaufte das Schlossensemble im Jahr 1956. Baufällige Teile wurden inzwischen abgerissen und durch Wohnungen ersetzt. Der Südflügel mit einem markanten Türmchen als Dachreiter blieb stehen.
Seit 2005 wird seine östliche Giebelseite durch ein Gerüst gestützt und so vor dem Einsturz bewahrt.
Weiterlesen:
Der hier zunächst verlinkte Online-Artikel des Wochenblatts von 2015: „Schloss Ottenhofen soll abgerissen werden“ ist 2022 leider nicht mehr online verfügbar.