Ein rätselhafter Brand hat sich am 2. Dezember 2014 rund um Schloss Burgk in Sachsen ereignet: Aus den Gullys in Freital-Burgk quoll plötzlich dichter Rauch. Anwohner mussten Fenster und Türen geschlossen halten.
Die Feuerwehr lokalisierte den Brand in einem 300 Meter langen und bis zu acht Meter tief verlegten Rohr, durch das normalerweise ein Bach fließt. Trotz stundenlanger Bemühungen gelang es den am Ende 140 Kräften der Wehr zunächst nicht, das Feuer zu löschen.
Daraufhin entschloss sich die Einsatzleitung am Abend, rund 500 Anwohner rund ums Schloss unter Einsatz von Sauerstoffmasken evakuieren zu lassen. Einige weigerten sich. Die Sächsische Zeitung berichtet von teilweise chaotischen Szenen.
Drei Menschen erlitten Rauchvergiftungen und wurden behandelt. Das Schloss wurde nicht beschädigt.
Als letztes Mittel fluteten die örtlichen Stadtwerke den Kanal mit 250.000 Litern Wasser. Die Qualm-Entwicklung konnte dadurch deutlich beruhigt werden. Es stank aber weiterhin bestialisch.
Nach Ende der Löscharbeiten hat die Polizei Ermittlungen wegen des Verdachts der Brandstiftung aufgenommen. Es besteht die Vermutung, dass Unbekannte einen Brandbeschleuniger in den Kanal gekippt haben.
Der schwarze Qualm wurde offenbar durch verschmorende Plastikverkleidungen der Abwasserrohre ausgelöst.
Im schmucken Renaissance-Schloss Burgk befindet sich das Freitaler Stadtmuseum, das „Haus der Heimat“. Schlösser, die Burgk heißen, gibt es übrigens zwei Mal in Deutschland: Neben dem Denkmal in Sachsen steht auch eines in Thüringen.
Weiterlesen:
Die Online-Ausgabe der Sächsischen Zeitung berichtete im Liveticker: „Feuer unter Freitals Erde“
MDR-Online meldet: „Polizei ermittelt wegen Verdacht auf Brandstiftung“ (Bericht ist nicht mehr online)
Bilder vom Kanalbrand: