Das einzige echte Schloss in Hamburg (diverse luxuriöse Elbvillen mal nicht mitgezählt) steht vor einer Generalsanierung: 2,9 Millionen Euro sind nötig, um auf Schloss Bergedorf wieder Klarschiff zu machen. Das meldet das Hamburger Abendblatt.
Die nötigen Arbeiten reichen von einer Verbesserung des Brand- und Arbeitsschutzes bis zur Behebung technischen Raum- und Hygienemängeln.
Entstanden ist das Schloss aus einer Anfang des 13. Jahrhunderts errichteten Wasserburg. Bauherr war vermutlich Graf Albrecht von Orlamünde. Zumindest hatte er die Idee, hier das Flüsschen Bille aufzustauen, was ohne Burginsel wenig Sinn macht.
Später saßen hier die Herzöge von Sachsen-Lauenburg. Die wurden allerdings 1420 von den aufmüpfigen Hansestädten Lübeck und Hamburg kurzerhand rausgeworfen.
Die Städte einigten sich darauf, das Gebiet gemeinsam zu verwalten und das Schloss zusammen zu nutzen. Wundersamerweise klappte das bestens, und 450 Jahre(!) lang existierte das „beiderstädtische Amt Bergedorf“ (auch ein Beleg dafür, dass in dieser Gegend nicht wirklich viel Konfliktstoff zur Hand und das Leben eher unendlich öde war).
Erst 1868 zahlte Hamburg die Lübecker aus und übernahm Amt und Backsteingotik-Schloss in die alleinige Obhut.
Um die Jahrhundertwende wurde die 30 × 30 Meter große Vierflügelanlage im Stil der Zeit um einen neogotischen Turm und den Nordflügel ergänzt. Im Schloss saßen bis 1953 Polizei und Gericht. Nach deren Auszug ist es ein Heimatmuseum.
Hier geht es zum Artikel im Hamburger Abendblatt: „SPD will Bergedorfer Schloss und Kulturpalast sanieren“
Das Schloss Bergedorf aus der Luft gesehen: