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Der Wiederaufbau von Schloss Hertefeld



Der wiederaufgebaute Teil von Schloss Hertefeld mit der Schlossruine im Vordergrund / Fotos: Burgerbe.de
Anfang 1945: Der Widerstand der Wehrmacht gegen die am Niederrhein vorrückenden Amerikaner, Briten und Kanadier war ebenso zäh wie aussichtslos.

Als sich die deutschen Truppen im Februar schließlich auf das rechte Rheinufer zurückzogen, versuchten sie, möglichst alle linksrheinischen Quartiere zu zerstören, die die nachrückenden Alliierten hätten nutzen können.

Dem fiel auch Schloss Hertefeld bei Weeze zum Opfer. Das Schloss wurde von den Soldaten niedergebrannt, die benachbarte Rentei schwer beschädigt.

Endzeit am Niederrhein.




Die restaurierte Turmhaube
Die restaurierte barocke Turmhaube

Die Ruine prägte 60 Jahre lang das Bild des Örtchens. Schon kurz nach dem Krieg kam die Idee auf, einen Teil wieder aufzubauen und den Rest als mahnende Ruine stehen zu lassen.

Es sollte bis 1998, bis dieser Plan verwirklicht wurde. Bei der Sanierung bis 2005 wurden schließlich Hauptturm (mit barocker Turmhaube und 280 Kilo-Glocke) und Mitteltrakt wieder aufgebaut und der verwilderte Park auf Vordermann gebracht.

Der Rest der Ruine blieb stehen. Heute ist Schloss Hertefeld ein schickes Hotel. Das Gelände darf allerdings nur von Gästen besucht werden.

Das Schloss geht wohl auf einen befestigten Wohnturm des 14. Jahrhunderts an der Niers zurück. Um 1600 entstand der Mitteltrakt mit einem prächtigen Saal.



Die Rentei von Schloss Hertefeld
Die Rentei von Schloss Hertefeld
Samuel von und zu Hertefeld prägte mit seinen Aus- und Umbauten um 1700 das Bild des Hauses als Barockschloss für die nächsten 300 Jahre. Er ließ 1706 auch die Rentei errichten.

Prominentester Schlossbesitzer war in den Jahren nach 1900 Philipp zu Eulenburg (1847–1921), ein enger Freund Kaiser-Wilhelms II. – und Namensgeber der Harden-Eulenburg-Affäre um seine angebliche Homosexualität (die hätte im Kaiserreich strafrechtliche Folgen gehabt).

Hauptsitz der Eulenburgs war Gut Liebenberg in Brandenburg. Als dieses im Zuge der DDR-„Bodenreform“ enteignet wurde, zog die Familie an den Niedrhein um. Schloss Hertefeld gehört ihr noch heute. Insgesamt ist es nun seit beachtlichen 23 Generationen in Familienbesitz.

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