Wer auf der „Autoroute du Soleil“ das Rhonetal entlang Richtung Mittelmeer fährt, bekommt einiges zu sehen.
Kurz vor der Amphitheater-Stadt Orange bleibt die Blick quasi automatisch an einer imposanten Bergfestung kleben, die aus einem Kalksteingebirge herausgewachsen zu sein scheint.
Ein Schild an der Strecke verrät: Forteresse de Mornas.
Der strategische Wert einer 137 Meter hoch gelegenen Festung mit Blick auf Rhône und Uferstraße ist logisch. Schon die Römer siedelten in der Gegend. Im Mittelalter wurde der schroff aufragende Felsen wohl im 12. Jahrhundert befestigt.
Burgherr schützt die Katharer
Einer der Burgherren war Raymond VI. von Toulouse – bekannt als Schutzherr der von der Kirche verfolgten Katharer. 1209 startete die Kirche einen offiziellen Kreuzzug („Albigenserkreuzzug“) gegen diese „Ketzer“, der 20 Jahre lang dauern sollte.
Zu Anfang des Kriegszugs wurde Raymond gezwungen, einige Festungen zu übergeben, darunter Mornas an den Erzbischof von Arles.
Papst-Gefolgsleute übernehmen
Nach dem aus Sicht der Kirche erfolgreichen (und reichlich blutigen) Ende des Kreuzzugs übernahmen Gefolgsleute des Papstes auf der Festung das Sagen.
Die praktisch uneinnehmbare Burg hatte speziell während des Hundertjährigen Kriegs eine große Bedeutung. Danach blieb die Anlage weiter in kirchlichem Besitz, wurde aber vernachlässigt.
Dem hugenottischen Befehlshaber Charles Dupuy de Montbrun fiel es 1562 nicht schwer, die Burg einzunehmen. Hugenottische und katholische Besitzer wechselten sich dann einige Male ab.
Eine Restaurierung der Festung begann erst im Jahr 1977.
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Infos zur Festung von Mornas
Videobilder und Infos zur Geschichte der Festung Mornas: