1517 kaufte der damals 37-jährige Götz von Berlichingen seine eigene Burg über dem Neckar: Für 6500 Gulden erwarb er Burg Hornberg mitsamt den Orten Steinbach und Haßmersheim – und zog gleich mit seiner Familie auf dem steilen Bergsporn ein.
Er sollte dort 45 Jahre lang wohnen bleiben und durch seine Sprüche eine mystische Gestalt werden.
Foto: oben aus der Wikipedia von AlterVista / Lizenz: CC-BY-SA 2.0
Heute ist von der Berlichingen-Burg nur noch eine Ruine übrig. Und in der bröckelt es ständig. Ganze Mauerabschnitte sind in den vergangenen Jahren eingestürzt. Nun haben Sicherungs- und Rodungsarbeiten begonnen. Davon berichtet die Rhein-Neckar-Zeitung.
Zurzeit läuft der zweite Sanierungsabschnitt. Architekt Johann Grau hat ca. 60 Punkte ausgemacht, an denen baulich eingegriffen werden sollte. Ein dritter Bauabschnitt soll 2015 folgen.
Alles zusammen kostet 1,6 Millionen Euro (80 Prozent der Kosten übernehmen Bund und Land). Im Vordergrund steht die Sicherheit der Burgbesucher, unterstreicht Eigentümer Dajo von Gemmingen-Hornberg.
Dass die Burg zur Zeit von Berlichingens nicht durch aufständische Bauern zerstört wurde, verdankt sie dessen kruden Lebenslauf.
Die revoltierenden Bauern hatten den rauflustigen Ritter mit der Eisenfaust nämlich zum Hauptmann gewählt – ein Amt, das er nicht ganz freiwillig annahm.
Diese Führungsrolle im Bauernkrieg brachte ihm hinterher noch reichlich Ärger mit der Obrigkeit ein. Er schwor sogar, seinen Besitz nicht mehr zu verlassen.
Erinnerungen an 30 Fehden
So hatte er allerdings viel Zeit, die Erinnerungen an sein von rund 30 Fehden und Kriegszügen geprägtes Leben aufzuschreiben. Seine rechte Hand hatte er früh durch eine Kanonenkugel der eigenen Leute verloren.
1562 starb von Berlichingen 82-jährig auf seiner Burg.
Zum Todestags-Jubiläum spendierte ihm der WDR später einen Beitrag der Reihe „Stichtag„. Zwei seiner Eisernen Hände landeteten später in Museen.
1612 schließlich kaufte der kurfürstlich pfälzische Rat Reinhard von Gemmingen die Burg. Bis heute ist die Burg im Besitz seiner Familie – inzwischen in der zwölften Generation.
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Hier geht’s zum Artikel von Peter Lahr in der Rhein-Neckar-Zeitung: „Burg Hornberg: Abschied von der Ruinenromantik“
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