Kommando zurück auf Schloss Salzau. Das schleswig-holsteinische Finanz- ministerium hat überraschend mitgeteilt, dass es Schloss Salzau nicht an eine private Gesellschaft verkaufen wird. Das Land werde vom bereits unterschriebenen Vertrag zurücktreten. Das meldet der NDR.
Eine Firma des Hamburger Unternehmers Bolko Kissling hatte das bekannte Schloss kaufen wollen.
Nun teilt das Land mit, der zum 1. Juni fällige Kaufpreis von zwei Millionen Euro sei immer noch nicht eingegangen. Eine Stellungnahme des Unternehmers gibt es bislang offenbar noch nicht. Der Verkauf ist damit gescheitert.
Kissling sagte äußerte gegenüber dem NDR, dass ihm vor Vertragsabschluss „schwerwiegende bauliche Mängel“ nicht mitgeteilt worden seien. Die habe er nach der Entdeckung geltend gemacht. Da das Land darauf nicht reagiert habe, habe er auch nicht gezahlt.
Das Finanzministerium wies die Vorwürfe zurück. Offenbar geht es bei dem Streit um die angespitzten Holzpfähle, auf denen das Schloss im feuchten Untergrund steht.
Der Landtag von Schleswig-Holstein hatte dem Verkauf Ende 2013 zugestimmt. Kissling wollte das seit Jahren leer stehende Schloss nahe des Seltener Sees (im Kreis Plön) nach Medienberichten selbst nutzen, es aber auch für ein Musik- und Kulturprogramm öffnen.
Auch zum Hotel sollte das Anwesen werden: Eine eigens eingerichtete Homepage Schloss Salzau offerierte bereits Hotelkapazitäten: Zimmer („modern und komfortabel“) und Suiten im Schloss (die Seite ist inzwischen offline).
Gut Salzau wurde bis 2011 als Landeskulturzentrum betrieben und war bekannt als Spielort des Schleswig-Holstein-Musikfestivals (SHMF). 2012 brannte auch noch die Konzertscheune ab. Das Herrenhaus blieb erhalten. Angesichts von laufenden Kosten in Höhe von 200.000 Euro wollte sich das Land von der Luxusimmobilie trennen.
Die Meldungen von NDR-Online zu diesem Theme: „Schloss Salzau: Land kündigt Kaufvertrag“ und „Schloss-Salzau-Verkauf: Mängel verschwiegen?“ sind inzwischen offline.
Letzter Stand:
Kissling wirft dem Land „arglistige Täuschung vor“. Die entsprechende NDR-Meldung: „Schloss Salzau: Verwirrung um Hotel-Pläne“ gibt es nun auch nicht mehr.