Archäologen sahen sich die Sache an und stellten fest, dass die fast blinden Insektenfresser auf die Fundamente einer mutmaßlichen Häuptlingsburg gestoßen waren. Eigentlich sollten an dieser Stelle Wohnhäuser entstehen. Das wird jetzt noch ein bisschen dauern.
Bei der nun folgenden Grabung fanden die Forscher heraus: Die betreffende Fläche ist üppige 70 x 20 Meter groß, verfügte über einen eigenen Brunnen und war im Mittelalter von einem Wassergraben umgeben (was beim hohen Auricher Grundwasserspiegel aber keine große Kunst ist). Auf sechs Sockeln ruhte hier ein dreigeschossiger Wehrturm.
Durch die Maulwürfe ist nun entweder eine dritte Häuptlingsburg aufgetaucht, oder eine der beiden bereits bekannten Befestigungen wurde bisher einfach an der falschen Stelle vermutet.
Dass Archäologen durch tierische Hilfe auf interessante Funde stoßen, ist nicht ungewöhnlich. Unlängst sorgte ein grabender Dachs für die Auffindung von slawischen Fürstengräbern bei Burg Stolpe in Brandenburg.
Weiterlesen:
Und hier geht’s zur Meldung der dpa (via Neue Presse Online) über die „ausgegrabene“ Burg in Ostfriesland: „Ostfriesische Maulwürfe verraten Geheimnis aus der Tiefe “
Aktueller und detaillierter schreibt Karin Lüppen in der Ostfriesenzeitung: „Maulwurf holte Reste einer Burg ans Licht“
Die Geschichte einer anderen Häuptlingsburg steht im Burgerbe-Artikel: „Zerstörung der Beningaburg: Ostfriesen wollten keine Sachsen werden“
Hier mal ein paar Videobilder der Häuptlingsburg Hinta im Kreis Aurich, die man auch ohne Maulwürfe findet:
Ein Gedanke zu „Maulwürfe finden Reste von ostfriesischer Häuptlingsburg“
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