Der zwischen 1978 und 1983 im Landkreis Barnim gebaute, dreistöckige Bunkerkomplex ist mit 7500 Quadratmetern und 170 Räumen einer der größten und aufwendigsten Bunker der DDR. „Weltniveau“ hätten die Erbauer das wahrscheinlich genannt.
Er sollte im Kriegsfall als „Hauptführungsstelle des Nationalen Verteidigungsrates der DDR“ dienen und etwa 350 Personen Zuflucht bieten.
Von hier aus hätten im Dritten Weltkrieg aber keine NVA-Divisionen, sondern die Stellen der zivilen Verwaltung geleitet werden sollen. Wenn es nach dem nuklearen Schlagabtausch und dem Abklingen der Radioaktivität in den ausgeglühten Städten dann so etwas überhaupt noch gegeben hätte.
„Dieses Denkmal darf man nicht einfach zuschütten. Dafür ist es zu bedeutend“, sagen die Initiatoren – und verweisen darauf, dass es durchaus Beispiele erfolgreicher musealer Bunkernutzungen gebe, wie beim Westdeutschen Regierungsbunker in Ahrweiler.
20.000 Besucher hatten 2008 noch die Gelegenheit wahrgenommen, vor der Versiegelung noch einen Blick in den „Honecker-Bunker“ zu werfen.
Das Erstaunliche an der Anlage: Der Komplex kam ohne große Computertechnik aus. Man wäre im Ernstfall auf Akten und die guten alten Telefonleitungen und Funkanlagen angewiesen gewesen.
Selbst einer nukleare Explosion in der Nähe hätte der Wandlitz-Bunker wohl standgehalten: Große Teile von ihm stehen auf stickstoffgefüllten Stoßdämpfern, um die gewaltigen Erschütterungen abzufangen.
So etwas kennt man sonst nur von den eingebunkerten Einsatzzentralen der Supermächte.
Nach der Wende wurde das denkmalgeschützte Objekt, das sich autonom mit Luft, Wasser und Nahrung versorgen konnte, im Jahr 1993 stillgelegt.
Und hier geht’s zur Seite der Bunkermuseum-Planer: Projekt 5001
Die Berliner Zeitung schreibt dazu: „DDR-Bonzen-Bunker soll Museum werden“
Filmbilder aus dem Bunker in Wandlitz gibt es auch:
Leider wurde nichts aus dem Projekt Bunker 5001.
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