Der Wiederaufbau Westdeutschlands und Berlins nach dem Krieg lief in erstaunlichem Tempo ab. Auch das Berliner Charlottenburger Schloss wurde fix wiederhergestellt. 1957 war die Rekonstruktion mit dem Kuppel-Neubau beendet.
Heute wundert man sich ein bisschen: Es gab dafür überhaupt keine Baugenehmigung. Schloss Charlottenburg – ein Schwarzbau?
Den heutigen Sanierern ist das egal. Sie stört vielmehr, dass es nach dem Krieg kein Konzept eines einheitlichen Wiederaufbaus gab. Das soll nun nachgeholt werden. Die Sanierung inklusive des energieeffizienten Umbaus der Anlage für 15 Millionen Euro hat begonnen.
Erster Bauabschnitt: Der Neue Flügel der Hohenzollern-Residenz soll dazu bis Herbst 2014 geschlossen bleiben. Die Maßnahme soll 2017 abgeschlossen sein.
Die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten schreibt dazu: „Die Sanierung umfasst die Überarbeitung eines Großteils der Dächer, Fassaden und Traufbereiche der Schlossanlage. Mit der Maßnahme soll die Bausubstanz erhalten und energetisch optimiert werden. Außerdem werden die klimatischen Bedingungen für die Kunstwerke verbessert.“
Apropos Klima: Nach der Sanierung soll es im gesamten Schloss nur noch 15 Grad warm sein. Bürgermeister Wowereit empfiehlt bereits Pelzmäntel für Schlossbesucher. Bislang führte die veraltete Heiztechnik dazu, dass gelegentlich T-Shirt-Temperaturen herrschten und sich Kondenswasser bildete.
Nicht gut für Bausubstanz und Kunst.
Umbau-Ziel: Energie sparen
Zielmarke von Architekt Ayhan Ayrilmaz ist laut Berliner Morgenpost eine Energieeinsparung von rund 33 Prozent. Der Kohlendioxid-Ausstoß soll sich um ein Viertel verringern, 900.000 Kilowattstunden Strom sollen eingespart werden.
Sabine Flatau schreibt dazu in der Berliner Morgenpost: „Im Schloss Charlottenburg wird es deutlich kühler“