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Cadolzburg soll Erlebnisburg werden


Die Cadolzburg / Foto: Wikipedia / Keichwa  / GNU Freie Dokumentationslizenz
Die Cadolzburg / Foto: Wikipedia / Keichwa / CC-BY-SA-3.0
Wenige Monate vor den Landtagswahlen 2013 hat der Bayerische Landtag 6,5 Millionen Euro zum Umbau der Cadolzburg (Mittelfranken) freigegeben. Geplant ist, die Anlage bis 2016 zu einem „Burgerlebnis-Museum“ zu machen. Gedacht ist an rund 1500 Quadratmetern Ausstellungsfläche nebst einer „interaktiven Zeitreise ins Mittelalter“. Noch im Herbst sollen erste Bauarbeiten starten.

Bayerns damaliger Finanzminister Markus Söder (CSU) sprach gegenüber der Deutschen Presseagentur dpa davon, dass sich die mächtige Anlage dann „auf gleicher Augenhöhe wie die Nürnberger Kaiserburg“ befinde – und Mittelfranken einen weiteren Besuchermagneten bekomme.

2006/07 waren bereits Erdgeschoss und erster Stock des Alten Schlosses saniert worden – diese Räume könnte jetzt das Museum nutzen. Mehrere weitere Stockwerke inklusive der dazugehörigen Prunksäle müssten noch wiederaufgebaut werden.

Die 1157 erstmals erwähnte Burg ist auch so ein bisschen die Keimzelle Preußens, denn ab 1260 diente sie als Sitz der hohenzollernschen Burggrafen von Nürnberg, der späteren Kurfürsten von Brandenburg.

Cadolzburg: Burgtor mit Brücke / Foto: Wikipedia / Keichwa /    CC-BY-SA-3.0-migrated
Cadolzburg: Burgtor mit Brücke / Foto: Wikipedia / Keichwa / CC-BY-SA-3.0

Die Burg überstand kurioserweise den Dreißigjährigen Krieg und fiel erst in der Endphase des Zweiten Weltkriegs einem verheerenden Brand zum Opfer. Was man heute sieht, sind weitgehend Wiederaufbauten der Nachkriegszeit. Der Innenausbau steht noch in vielen Räumen aus.

Hier eine Beschreibung der Burg von der Seite der Bayerischen Schlösserverwaltung:
„Die auf einer steilen Felsnase gelegene Hauptburg besitzt eine imposante Ringmauer, die wie Haupttor und Saalbau („Neues Schloss“) aus dem 13. Jahrhundert stammt. Die Wohnbauten wurden in der Spätgotik repräsentativ ausgebaut. Vorgelagert ist eine geräumige Vorburg, in der zunächst die Höfe der Burgmannen und in der Renaissance ein Garten angelegt wurde.“

Noch ein kleiner Tipp an die Planer mit den 6,5 Millionen: Kinder mögen den ganzen sündhaft teuren Multimedia-Schnickschnack rund um die leuchtenden Flatscreens zwar bestaunen und hier und da darauf herumtatschen und Knöpfchen drücken.

Aber sie haben mehr davon, wenn man ein paar Alu-Helme (notfalls aus alten Kochtöpfen) und Holz-/Schaumstoffschwerter bereitlegt und die Kleinen einfach mal machen lässt. Der Lerneffekt stellt sich dann ganz nebenbei ein (oder auch nicht, aber dann wars trotzdem ein lustiger Nachmittag auf einer imposanten Burg).

Zurzeit findet auf der Cadolzburg kein regelmäßiger Museumsbetrieb statt. Das Kulturamt des Marktes Cadolzburg bietet von Mitte März bis Ende Oktober an Sonn- und Feiertagen jeweils um 14 Uhr Führungen an.

Gruppenführungen können im Rathaus unter (0 91 03) 509-58 angemeldet werden. Kosten: Zwei Euro pro Person, Kinder unter zehn Jahren haben freien Eintritt. Besucherinformationen auf der Cadolzburg-Seite der Bayerischen Schlösserverwaltung.


Links:
Und hier geht’s zu einem Artkel von Sabine Dietz in den Fürther Nachrichten: „6,5 Millionen für die Veste Cadolzburg„. Markus Söders Statement gegenüber der dpa kann man hier nachlesen : „Cadolzburg soll zu Erlebnisburg werden„.