Achtung – neuer Stand (20.8.2013): Das Schloss geht nun DOCH an den rechten Konzertveranstalter. Mehr dazu hier im Blog.
Das war wohl nichts: Aus dem geplanten Kauf von Schloss Groß Germersleben in Sachsen-Anhalt durch einen norddeutschen Rechtsrock-Veranstalter wird nun doch nichts. Oliver M. hatte bei einer Zwangsversteigerung den Zuschlag für 12.000 Euro erhalten.
Wie Oscherslebens Bürgermeister nun dem MDR mitteilt, hat der potentielle Käufer jedoch nicht gezahlt. Die Frist, in der das Geld hätte hinterlegt werden müssen, sei abgelaufen.
Nun dürfte von vielen Bürgern in Groß Germersleben südlich von Magdeburg ein ziemlicher Alpdruck weichen. Man hatte im Ort allgemein befürchtet, Neonazis planten auf dem 48.000 Quadratmeter großen Ruinengelände regelmäßige Rechtsrock-Festivals. Für Mai hatte Oliver M. bereits ein rechtes Skinhead-Konzert auf dem Areal angemeldet.
Doch daraus wurde wegen mangelnder Fluchtwege erstmal nichts. Gemeinde und Land hätten dem Veranstalter wohl das Leben mit allerlei Auflagen schwer gemacht – möglicherweise der Grund für den Rückzieher. Die Rechtsrock-Veranstaltung mit sieben Bands aus den USA, Finnland und Deutschland fand dann Ende Mai in Nienhagen nahe Halberstadt statt.
Die Mitteldeutsche Zeitung berichtet von einer Gegendemo mit 200 Teilnehmern.
Die Zwangsversteigerung des Schlossgeländes in Groß Germersleben muss nun wiederholt werden.
Das 400 Jahre alte Barockschloss war 1999 durch Brandstiftung weitgehend zerstört worden. Kurz danach brannten auch die verbliebenen Rundtürme ab. Die Ruine steht unter Denkmalschutz. Zu der ersten Zwangsversteigerung war es im März 2013 durch Steuerschulden des Vorbesitzers gekommen.
Der Bericht des MDR Sachsen-Anhalt: „Schloss geht doch nicht an Neonazi“ ist nicht mehr online.