Das Schloss hat viel Historie mitbekommen: Ein schwerreiche Banker im Ruhestand, Baron Louis Guiguer, hatte Chateau Prangins zwischen 1732 und 1739 als standesgemäßen Altesruhesitz errichten lassen. Die nächsten Gerneationen seiner Familie ließen es sich dort gut gehen. Sein Sohn Jean-Georges Guiguer de Prangins ließ 1754/55 den verwöhnten Philosophen Voltaire hier überwintern.
Die Guiguers standen als Offiziere im Dienst verschiedener Heere. Charles-Jules Guiguer de Prangins (1780-1840) brachte es bis zum Oberbefehlshaber der schweizer Armee.
Beste Kontakte pflegte man zur neuen Führung Frankreichs: 1814 verkaufte Charles-Jules den Familiesitz sogar an Joseph Bonaparte, den älteren Bruder Napoleons und zeitweisen König von Spanien.
Das konnten die Alliierten nicht dulden und verlangten die Verhaftung von Joseph Bonaparte. Der floh in die USA und ließ nun jahrelang nach Käufern für sein Schlösschen am Genfer See suchen.
Nach 1827 wechselte das Schloss dann mehrfach den Besitzer. Die Herrenhuter Brüdergemeinde war ebenso Eigentümer wie die Regierung der Vereinigten Staaten. Die USA wollten die Anlage 1962 eigentlich als Wohnsitz ihres Gesandten bei der Uno in Genf nutzen.
Sie sahen angesichts des allzu fürstlichen Ambientes aber davon ab. Heute ist das Schloss im Besitz der Schweizer Eidgenossenschaft.
Die Ausstellung wird übrigens in einem Film von Louis-Francois Guiguer erläutert, der von 1771 bis 1780 im Schloss wohnte und zeigt, wie das Leben einer Adelsfamilie im Kanton Waadt zur Zeit des Ancien Regime so ablief.
2020, nach dem Ende der Corona-Restriktionen soll eine neue Ausstellung zum Thema „Nonnen. Starke Frauen im Mittelalter“ eröffnen.
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Und hier geht’s zur Seite des schweizer Landesmuseums.