Burgruinen sind oft eine herrliche Kulisse für Konzerte. Sonnenuntergang, Fackeln im alten Gemäuser, Gitarrenklänge sorgen für romantische Stimmung… Auf der Bolkoburg in Niederschlesien ist das in diesem Sommer ein bisschen anders.
EBM, Elektro, Industrial und Gothic-Klänge geben den Ton an: VNV Nation werden dem Publikum dort im Juli 2013 einheizen, unterstützt von Lacrimosa (Top Act. Warum?) und Corvus Corax.
Die Auswahl der weiteren Bands ist reichlich: Von Icon of Coil über Decoded Feedback bis zu lokalen Gruppen. Ein seit Jahren stattfindendes Groß-Event auf halbem Weg zwischen Görlitz und dem polnischen Wroclaw (Breslau).
Das Festival hatte 1994 mit 300 Besuchern auf der nahe gelegenen Ruine von Burg Grodziec seinen Anfang genommen. Bei der zweiten Auflage kamen schon 800, dann 1000 Gäste. Das waren zu viele für die (noch unter Kaiser Wilhelm sanierte) Ruine, und man zog 1997 zur teilweise wieder aufgebauten Bolkoburg/Burg Bolkow um. 1500 Fans waren dabei.
Das viertägige Festival wuchs, und die Bands wurden immer hochkarätiger. Mittlerweile stand so ziemlich alles, was in der Szene Rang und Namen hat schonmal bei der Castle Party schon einmal auf der Bühne.
2009 hatte man unter anderem die Kultformationen Front 242, KMFDM und Covenant zu Gast. Project Pitchfork waren auch schon dabei. Bei Facebook hat die Veranstaltung mittlerweile 16.000 Freunde.
Schauplatz des G;anzen, die Spornburg mit ihrem prägnanten Bergfried, wurde 1277 erstmals als Hainburg urkundlich erwähnt und später Bolkenhainer Burg genannt. Nach Wiederaufbauarbeiten im 19. Jahrhundert eröffneten 1923 in der damals dem Land Preußen gehörenden Burg ein Heimatmuseum und eine Jugendherberge.
Das Museum konnte nach dem Krieg wieder eröffnen. Dort werden auch Ansichten anderer schlesischer Burgen gezeigt. Mehr zur Geschichte der Burg im entsprechenden Wikipedia-Eintrag.
Und hier mal ein paar Video-Eindrücke vom Castle Bolkow Festival: