Mit dem einstigen Residenzschloss im schwäbischen Urach stimmt etwas nicht. Bislang ging die Wissenschaft davon aus, dass die Stein- und Fachwerkkonstruktion 1443 errichtet worden ist.
Das galt bislang auch als schlüssig, denn 1442 hatten Ludwig I. und Ulrich V. die Herrschaft über Württemberg im Nürtinger Vertrag unter sich aufgeteilt.
Ludwig beschloss, im beschaulichen Urach nahe Tübingen zu residieren. Dazu ließ er die alte Uracher Burg abreißen und daneben das neue Residenzschloss errichten. Schloss Urach steht noch heute und gehört dem Land Baden-Württemberg.
Der Bauhistoriker Tilmann Marstaller hat nun 14 Holzproben aus dem Dachgebälk genommen und anhand der Wachstumsringe Erstaunliches festgestellt.
Das Holz stammt nicht aus den Jahren kurz vor 1443/44, sondern wurde 1399/1400 geschlagen. Wahrscheinlich ist das Schloss also deutlich älter als angenommen. Eine Zweitverwertung des Holzes schließt der Fachmann aus. Darüber berichtet der Albbote.
Die Untersuchung wirft viele neue Fragen auf: Wer könnte den Bau in Auftrag gegeben haben – und zu welchem Zweck.
Gab vielleicht die Existenz des Schlosses den Ausschlag für die Wahl Urachs als Residenzort des Grafen? Nun herrscht in Urach erstmal Forschungsbedarf…
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Und hier geht’s zum Artikel des Albboten: „Kleine Sensation: Das Schloss Urach ist wohl älter als gedacht“
Spannendes Thema, gibts es mittlerweile schon ein Update dazu?
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