Eingänge zu Burgen mussten gut zu verteidigen sein. Bergfriede waren oft nur durch Türchen in mehreren Metern Höhe zu erreichen. Heute betritt man die historischen Gemäuer allerdings nichtsahnend durch gut ausgebaute – und oftmals viel später angelegte Türen.
Im mittelfränkischen Hilpoltstein hat ein engagierter Museums- und Heimatverein den ursprünglichen Zugang zur Burg Hilpoltstein freigelegt. Darüber berichtet der Donaukurier. Es handelt sich um einen Felsengang, der im Mittelalter noch durch einen graben geschützt wurde, den eine bewegliche Brücke überspannte. Im Felsengang befindet sich eine weitere Toranlage.
In 500 Arbeitsstunden haben die Helfer Schutt aus dem Gang am Fuß der Ruine geräumt, die Toranlage und einen Brunnen freigelegt. Auch Infotafeln wurden angebracht.
Die Holztreppe, die vom Gang aus ins Innere der Burg führte, wurde inzwischen durch eine Stahltreppe ersetzt. 32.000 Euro kostete die Aktion, finanziert durch Spenden, Öffentliche Mittel und Sponsorengelder.
Zum neuen Haupteingang der Burg soll der historische Zugang allerdings nicht werden. Er wurde nach der Eröffnung wieder mit einem neuzeitlichen Eisentor verschlossen.
Die Ruine aus der Zeit um 1100 kann von April bis Oktober besichtigt werden. Höhepunkt des Jahres ist das Mittelalterfest „Ritter, Barden, Beutelschneider“ im Mai.
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Und hier geht’s zum Artikel des Donaukuriers: „Durch den Felsengang ins Herz der Burg“
PS: Es gibt in Franken, genauer in Oberfranken, noch ein Burg fast gleichen Namens: Burg Hiltpoltstein (ein „t“ mehr). Die Anlage bei Forchheim wurde gerade an einen Nürnberger Architekten verkauft, der dort Seniorenwohnungen plant.