Auf der Autobahn A4 bei Gotha gibt es eine Stelle, an der drei Burgen auf einmal in Sicht kommen. Das sind die Veste Wachsenburg, die Mühlburg und die Burg Gleichen. Die „Drei Gleichen“.
Aber wieso nennt man sie so?
Der Sage nach soll im Jahr 1231 ein Kugelblitz alle drei Burgen entzündet haben, so dass sie wie drei gleiche Fackeln gebrannt hätten.
Von „gleich“ kann ansonsten keine Rede sein. Die Veste Wachsenburg, einst Gästehaus der DDR-Regierung, zeigt sich vorbildlich saniert. Die Anlage ist heute in Privatbesitz und beherbergt ein Hotel mit Restaurant.
Waffensammlung verschrottet
Bis zum Zweiten Weltkrieg waren hier die Wachsenburg-Sammlungen zu sehen: Eine Kollektion von Uniformen, Waffen und Geschützen seit dem Dreißigjährigen Krieg. Nach Kriegsende wurde die Sammlung teils verschrottet, teils von der Roten Armee beschlagnahmt. Überreste befinden sich im Deutschen Historischen Museum in Berlin.
Die Geschichte der Anlage reicht weit zurück: Von einer Befestigung auf dem Berg ist schon in einer Urkunde aus dem Jahr 704 die Rede.
Die Überreste der Burg Gleichen hätten eigentlich 1806 unter französischer Herrschaft gesprengt werden sollen, um Baumaterial zu gewinnen. In einer Audienz bei Napoleon setzte sich der Erfurter Universitätsprofessor Placidus Muth für die Ruine ein und konnte so ihren Erhalt erreichen.
Zu DDR-Zeiten fanden hier private Musikfestivals mit bis zu 2500 Jugendlichen statt. Für die Stasi muss diese Zusammenballung pubertärer Energie ziemlich beängstigend gewesen sein.
Ein Rundgang durch die Ruine ist möglich. 1231 hat Burg Gleichen übrigens tatsächlich nach einem Blitzschlag gebrannt.
Die Drei-Gleichen-Burgen-Tour
Man kann übrigens alle Drei Gleichen auf einer Wanderung erkunden. Die ist „traumhaft“, 20 Kilometer lang und dauert – Besuche der Burgen eingerechnet – rund acht Stunden, schreiben Sarah und Timo bei Verwandert.de.
Fotos: Burgerbe.de