Georg Wagner will die Wachsenburg verkaufen, eine der „Drei Gleichen“ in Thüringen.
Der Eigentümer sagte dem MDR Thüringen, ein international tätiges Auktionshaus sei mit der Suche nach einem Käufer beauftragt. Die Höhe des geforderten Kaufpreises ist bislang nicht bekannt.
Hintergrund ist offenbar ein Streit um die Qualität der Zufahrtsstraße „Wenn die Gäste anreisen und sich dabei den Stoßdämpfer ruinieren, kann ich auf der Burg nichts mehr retten“, sagte Wagner dem MDR.
Pächter der Burg ist sein Sohn Patrick Wagner. Die Veste Wachsenburg beherbergt ein Hotel mit Restaurant und ein kleines Burgmuseum.
Zur Geschichte
Der Standort der Burg wurde wohl um 930 im Auftrag der Reichsabtei Hersfeld befestigt, die ihre umfangreichen Besitzungen in der Gegend schützen wollte. Erstmals urkundlich erwähnt wird die Burg 1140.
Zum Unmut der reisenden Händler und speziell der Stadt Erfurt entwickelte sich die Burg zum Raubritternest. Ab 1441 saß hier Apel Vitzthum der Ältere zu Roßla, der sich den zerstörerisch gemeinten Beinamen „Brandmeister von Thüringen“ verdiente und auch vor der Gefangennahme ausländischer Delegationen nicht zurückschreckte.
Ein Bündnis aus den umliegenden Städten belagerte 1451 schließlich vier Wochen lang die Burg und konnte sie nach Unterminierung der Schildmauer einnehmen. Apel Vitzthum wurde durchaus gnädig behandelt – und des Landes verwiesen.
Danach begann der Verfall der beschädigten Burg. Weitere Zerstörungen folgten im Dreißigjährigen Krieg.
1640 kam die Burg in den Besitz der Herzöge zu Sachsen-Gotha/Sachsen-Gotha-Altenburg. Die hatten zwar große Pläne, sorgen für den Wiederaufbau – und nutzten die Anlage dann ab 1699 bis 1856 als Militärgefängnis.
Militärmuseum zog Besucher an
Mitte des 19. Jahrhunderts öffnete in der Burg eine Schankwirtschaft. Die Veste wurde zum beliebten regionalen Ausflugsziel und ab 1860 auch Militärmuseum.
In der wilhelminischen Ära galt so etwas als ein Touristenziel ersten Ranges.
Bis zum Zweiten Weltkrieg waren hier die Wachsenburg-Sammlungen zu sehen: Eine Kollektion von Uniformen, Waffen und Geschützen seit dem Dreißigjährigen Krieg.
Der größte Teil der Gebäude, die man heute sieht, stammt vom Anfang des 20. Jahrhunderts, als der neogotische Wiederaufbau von Burgen gerade schwer in Mode war.
1905 wurde der 30 Meter hohe Hohenlohe-Turm als neuer Bergfried eingeweiht. Wegen des vielen Salutschießens zur Ehre der Fürsten und des Kaisers musste einiges an Pulver eingelagert werden. Dafür entstand 1910 ein eigener kleiner Pulverturm.
Nach Kriegsende wurde die Geschütz- und Militaria-Sammlung teils verschrottet, teils von der Roten Armee beschlagnahmt. Überreste befinden sich im Deutschen Historischen Museum in Berlin.
Zu DDR-Zeiten wurde die Burg von 1964 bis 1969 saniert. Die DDR nutzte die schmucke Anlage als Gästehaus.
2001 kaufte der heutige Besitzer die denkmalgeschützte Immobilie von der Landesentwicklungsgesellschaft (LEG) Thüringen. Georg Wagner will sich nun nicht mehr der Gemeinde über den Straßenzustand streiten und macht seine Verkaufsabsichten bekannt.
Weiterlesen:
Der MDR Thüringen berichtete: „Wachsenburg steht zum Verkauf“ (Artikel ist nicht mehr online)
Tag24.de schreibt: „Ihr wolltet schon immer eine eigene Burg? Das ist Eure Chance!“
Videobilder der Burg von Raoul Allendorf:
So eine Burg sollte der Allgemeinheit gehören, nicht irgend einem Reichen.
Auch ich hoffe sehr, daß die Burg im Besitz der Familie Wagner bleibt und uns somit noch sehr lange als Ausflugsziel erhalten bleibt.
Habe dort bereits auch schon mehrfach übernachtet und werde dies, sobald es die CORONA-Regeln erlauben, wieder tun; freue mich schon sehr darauf!!
wenn ich nicht alleine weare haette ich es mir uberlegt!Aber so ist es allein unmoeglich zu machen!
Schade !
suzanna anna De molay
Ich hoffe weiterhin dass man sich doch einigen kann!Ein Besuch von mir ist eingeplant in den Naechsten Monaten!
Eine tolle Veste und ganz in meiner Naehe!
Liebe Gruesse,
suzanna anna
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