„Königreich Sachsen“. In den Ohren der Einwohner muss dieses (im lokalen Dialekt heißt es „Geenichreich“) wie Musik geklungen haben, schließlich war man seit urdenkliche Zeiten „nur“ Kurfürstentum. Und jetzt hatte man einen eigenen König. Toll!
Dummerweise war dieser Friedrich August I. 1806 weniger von Gottes als vielmehr von Napoleons Gnaden als erster Monarch des frischgebackenen Königreichs inthronisiert worden, und das zwei Monate nach der Niederlage bei Jena und Auerstedt.
Sachsen und Frankreich – aus Gegnern waren 1806 „Verbündete“ geworden – wobei den Deutschen die Rolle des Befehlsempfängers zufiel. Wenige Jahre später sollten sächsische Regimenter als Teil der Grand Armée in den Weiten Russlands einen hohen Preis für dieses Zusammengehen bezahlen.
War die Allianz mit Napoleon also ein „Pakt mit dem Teufel“? Um diese Frage dreht sich ab dem 19. April bis zum 3. November 2013 eine Sonderausstellung in der Magdalenenburg auf der Festung Königstein in der Sächsischen Schweiz.
Der Kaiser der Franzosen hatte die Bergfestung am 20. Juni 1813 persönlich auf ihre Verteidigungsfähigkeit hin inspiziert. Zwei Monat später wurde vor ihren Toren, bei Krietzschwitz gekämpft. Ein Vorgeplänkel zur Völkerschlacht bei Leipzig.
Die Ausstellung „beleuchtet das folgenschwere Kapitel sächsischer Geschichte in den Jahren 1806 bis 1815“, wie es auf der Königstein-Homepge heißt. Zu den Exponaten wird auch ein schwarzer Militärhut Napoleons gehören (eine Leihgabe des Pariser Armeemuseums).
Öffnungszeiten: April bis Oktober 9 bis 18 Uhr. Erwachsene zahlen 8, ermäßigt 7 Euro Eintritt.
Es ist die erste große Ausstellung im Freistaat zum Jubiläumsjahr der Völkerschlacht, die das Ende der napoleonischen Herrschaft einläutete.
Und hier geht’s zum Festungstagebuch mit Informationen über die Sonderausstellung.
Pingback: SeitenSpiegler #5: Bibliotheca Augusta, Ausstellungen und ein Löwenherz | SACHSENspiegler
Die Kommentarfunktion ist deaktiviert.